Kommentar |
Immanuel Kant hat die Frage nach der Möglichkeit und Existenz synthetischer Urteile a priori zur Kernfrage der Theoretischen Philosophie erhoben. Die meisten Autoren vor Kant und viele nach ihm haben eine negative Antwort auf seine Frage präsentiert. Für sie gibt es zwar so etwas wie eine apriorische, d.h. nicht-empirische Erkenntnis, doch basiert diese einzig und allein auf unserer Kenntnis semantischer oder begrifflicher Tatsachen. Apriorische Erkenntnis fällt dementsprechend für diese Autoren mit analytischer Erkenntnis zusammen. Allerdings hat es von anderer Seite immer wieder Versuche gegeben, die Existenz nicht-analytischer apriorischer Erkenntnis nachzuweisen. Zu nennen sind u.a. Kants eigene Konzeption sowie neuere Ansätze innerhalb des rationalistischen Lagers (vgl. zum Beispiel Bealer und Bonjour). Wir wollen in diesem Seminar versuchen, die Diskussion um ein angemessenes Verständnis des Apriorischen über die Jahrhunderte hinweg nachzuzeichnen. Dabei wählen wir Kants Theorie als Ausgangspunkt, um uns anschließend mit den grundlegenden Arbeiten innerhalb der Analytischen Tradition (Frege, Ayer, Quine, Kripke, Putnam) zu befassen. Im letzten Teil des Seminars werden wir uns dann mit Texten aus der gegenwärtigen Debatte (Bealer, Boghossian, Bonjour, Field und Williamson) auseinandersetzen. |
Bemerkung |
Magister- und Lehramtsstudiengang (auslaufend): Theoretische Philosophie, Sprachphilosophie, Ontologie & Metaphysik, Erkenntnistheorie; Philosophiegeschichte: Neuzeit. |