Kommentar |
Freundschaft ist seit der Antike sowohl etwas, was es den meisten Menschen zu erleben gegeben ist, als auch ein Ideal oder eine Vorschrift, das bzw. die zu einem guten bzw. glücklichen Leben gehört. Schon sehr früh war Freundschaft Gegenstand des philosophischen Denkens, was auch seine literarischen und künstlerischen Darstellungen erheblich beeinflusste. So sehr Freundschaft seit der Antike als ein konstitutiver Bestandteil der genuinen Menschlichkeit betrachtet wird, so sehr hat sich die Auffassung der Freundschaft verwandelt. Nicht nur ihre Gemeinsamkeiten oder Unterschiede mit benachbarten sozialen Gefühlen und Beziehungen wie Liebe oder Brüderlichkeit, sondern vor allem der Zweck der Freundschaft und die Erwartungen und Forderungen an den Freund haben sich in der normativen Auffassung der Freundschaft im Laufe der Zeit grundsätzlich verwandelt. Erst seit Kurzem wird versucht, unabhängig von jedem Ideal der Freundschaft, die Freundschaft als eine bestimmte Art von Gefühl und Emotion deskriptiv zu analysieren. Dieses Seminar wird diese verschiedenen Aspekte der Freundschaft behandeln. Die philosophischen Ansichten, die dabei angesprochen werden, werden jeweils mit konkreten Beispielen veranschaulicht.
Ein Reader mit allen Texten, die im Seminar gelesen werden, wird zum Semesteranfang zur Verfügung stehen.
Literaturhinweise
Badhwar, Neera Kapur 1993: Friendship, Ithaca & London: Cornell University Press.
Eichler, Klaus-Dieter 1999: Philosophie der Freundschaft, Leipzig: Reclam. |