Gruppe 1: Psychologie der Zeugenaussage Bei wohl kaum einem anderen Gebiet innerhalb der Psychologie ist die Grundlagenforschung so eng verknüpft mit der Anwendung wie im Bereich der Zeugenaussagenpsychologie. Dementsprechend rege und fruchtbar war diese Forschung während der letzten Dekaden sowohl für Gedächtnis- als auch Rechtspsychologen. Wie unterscheide ich wahre von falschen Aussagen? Welchen Einflüssen unterliegen Zeugenaussagen? Wie leicht gibt es falsche Identifikationen bei der Gegenüberstellung? Welche besonderen Probleme ergeben sich bei Zeugenaussagen von Kindern? … oder alten Menschen? Welche subtilen Einflussfaktoren auf Urteilsprozesse gibt es? Diese und andere Fragen stehen im Zentrum der Zeugenaussagenpsychologie. In dem Seminar sollen Ausschnitte aus diesem Gebiet erarbeitet werden. Zur Orientierung: Das Seminar soll gegenüber der KLE-Vorlesung (Teil Wentura) vertiefenden und ergänzenden Charakter haben.
Gruppe 2: Rechtspsychologische Anwendungsfelder der kognitiven Psychologie
Obwohl kognitive Psychologie ein stark grundlagenorientiertes Teilgebiet der Psychologie ist, gibt es durchaus kognitionspsychologische Forschung mit klaren Anwendungsbezügen. So werden in diesem Seminar experimentelle Studien aus der kognitiven Psychologie besprochen, die einen Anwendungsbezug zu Fragen der Rechtspsychologie aufweisen. Beispielsweise sollen folgende Fragestellungen in dem Seminar thematisiert werden: Wie zuverlässig ist die Personenidentifikation anhand von Passkontrollen durch Laien und Experten? Gibt es objektive Tests, um vermeintliches Tatwissen bei Verdächtigen festzustellen? Wie gut können Zeugen Täter im Rahmen von polizeilichen Gegenüber-stellungen (sog. „line-ups”) identifizieren? Wie zuverlässig ist das Gedächtnis von Zeugen generell und welches Gewicht sollte ihren Aussagen in Gerichtsverfahren beigemessen werden?
Gruppe 3: Abweichungen und Defizite in der Informationsverarbeitung bei klinischen Störungen
Gruppe 4: Schlaf im Kontext psychischer Erkrankungen
Schlaf beeinflusst eine Vielzahl kognitiver und affektiver Funktionen. Dies wird bedingt durch schlafabhängige Prozesse der Gedächtniskonsolidierung, der synaptischen Homöostase und der neuroendokrinen Regulation. Neuere Befunde unterstreichen die Relevanz dieser Prozesse in der Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen (Depression, PTBS und Angststörungen). Im Seminar werden wir Studienergebnisse aus dem Bereich der experimentellen Psychopathologie erarbeiten und miteinander in Zusammenhang setzen. Darüber hinaus werden wir uns mit den Anwendungsfeldern dieses Forschungszweigs beschäftigen (u.a. therapeutische Schlafdeprivation bei Depression, adjuvante Behandlung von Schlafstörungen bei PTBS).
Gruppe 5: Neurokognitive Aspekte des Lehrens und Lernens
Das Lernen neuer Informationen und Fähigkeiten beeinflusst maßgeblich unser tägliches Leben. In diesem Seminar werden wir uns daher mit den neurokognitiven Grundlagen des Lehrens und Lernens sowie Möglichkeiten der Optimierung von Lernprozessen im Alltag beschäftigen. Des Weiteren sollen potenzielle Schwierigkeiten beim Lernen sowie Täuschungen und Beeinträchtigungen des Gedächtnisses vorgestellt und diskutiert werden. Ziel des Seminars ist es wissenschaftliche Inhalte adäquat zu präsentieren und in anschließenden Diskussionen anhand der neu erworbenen |