Kommentar |
Roxanne Sopp: Empra
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) wird häufig als Störung des Gedächtnisses bezeichnet. Begründet wird dies mit der zentralen Rolle des Traumagedächtnisses in der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptomatik. In den DSM-5 Kriterien der PTBS werden zahlreiche, gedächtnisspezifische Veränderungen in Bezug auf das traumatische Ereignis benannt. Zum einen wird ein unwillkürlicher, sensorisch-getriebener Abruf von fragmentarischen Inhalten des traumatischen Ereignisses (Intrusionen) beschrieben, der häufig mit existenziellem Angst- und Stresserleben einhergeht. Zum anderen werden Defizite im willentlich-gesteuerten Abruf von (Teil-)Episoden des Traumas als Charakteristikum der PTBS beschrieben. Im Empiriepraktikum beschäftigen wir uns mit diesen Gedächtnisveränderungen, indem wir analoge PTBS-Symptome bei gesunden Probanden untersuchen. Zwei Kleingruppen werden sich mit dem Einfluss körperlicher Stressreaktionen auf Lernprozesse während des Traumas befassen. Zwei weitere Gruppen werden den Einfluss von Konsolidierungsprozessen im Kontext traumatischer Erinnerungen untersuchen. Im Zuge der Erhebung werden wir behaviorale und Fragebogenmaße erfasst. Wichtig: In den beschriebenen Experimenten werden wir aversives Bildmaterial (bspw. von schwerverletzten Personen und Leichen) und Spielfilmausschnitte mit körperlichen und sexuellen Gewaltdarstellungen präsentieren. Die Verwendung dieser Versuchsmaterialien wurde durch die Ethikkommission der Universität bzw. der Landesärztekammer des Saarlandes bewilligt. Bitte überlegen Sie sich im Vorfeld, ob Sie bereit sind, im Rahmen der Versuchsleitertätigkeit mit diesen Materialien konfrontiert zu werden. Im Wintersemester werden wir uns mit der inhaltlichen Einarbeitung in das Themenfeld beschäftigen sowie mit den Grundlagen der Versuchsplanung und Versuchsdurchführung im Hinblick auf unsere Fragestellung. Es erfolgt zudem eine praktische Einweisung in die Erfassung behavioraler Maße innerhalb unserer Laborräume. Mit dem Ende des Wintersemesters soll bereits mit der Erhebungsphase der Studie begonnen werden. Zu Beginn des Sommersemesters wird die Erhebung fortgesetzt. Parallel dazu werden die gewonnenen Daten unter Anleitung von den jeweiligen Kleingruppen aggregiert und ausgewertet. Mit Abschluss des Sommersemesters werden die Studienergebnisse in Form eines Berichts und eines Posters verschriftlicht.
Alexander Hauck und Sonja Römer: Empra
Anhand einer konkreten Fragestellung aus dem Bereich der Klinischen Psychologie und Physiologie sollen in diesem zweisemestrigen Empiriepraktikum die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden. Diese umfassen unter anderem Literaturrecherche, Erarbeitung des theoretischen Hintergrunds, Ableitung wissenschaftlicher Hypothesen, Versuchsplanung und Versuchsdurchführung im Wintersemester. Während des Sommersemesters wird der Aufgabenschwerpunkt neben der Durchführung des Experiments und der Datenauswertung auf der Erstellung eines wissenschaftlichen Berichts und Posters liegen. Inhaltlich wird sich das Empiriepraktikum mit dem Erlernen und Verlernen von Angst und potentiellen Einflussfaktoren, wie der Einnahme von Glukose (im Vergleich zu Fasten), befassen. Dies wird im Laborexperiment mittels eines Furchtkonditionierungsparadigmas, bei dem neutrale Bilder mit einem Elektroschock kombiniert werden, mit gesunden Probanden untersucht. Dabei werden verschiedene psychophysiologische Maße (Startlereflex mittels Elektromyografie, Herzratenvariabilität mittels EKG und elektrodermale Aktivität) sowie behaviorale Daten (Fragebögen und Ratings) erhoben. Die Kleingruppen werden jeweils einzelne Variablen und verschiedene Phasen des Experiments auswerten. Hierfür werden sie sich mit den theoretischen Grundlagen und der Auswertung eines Parameters beschäftigen. Die Datenerhebung wird in den Laborräumen der Abteilung für Klinische Psychologie stattfinden und von allen Kleingruppen gemeinsam durchgeführt werden.
Christian Schanz: Empra
Im Rahmen des Empiriepraktikums werden Sie zur Planung und Durchführung zweier Studien aus dem Bereich der Klinischen Psychologie angeleitet. Beide Studien werden sich inhaltlich mit dem Themenfeld Fremd- und Autoaggression auseinandersetzen. Eine der Studien dient der Validierung eines State-Fragebogens zur Erfassung passiver Fremd- und Autoaggression. Die andere Studie dient der Entwicklung und Überprüfung einer experimentellen Operationalisierung zur Erfassung von aktiver und passiver Fremd- und Autoaggression. |