Kommentar |
Anhand einer konkreten Fragestellung aus dem Bereich der Klinischen Psychologie und Physiologie, sollen in diesem zweisemestrigen Empiriepraktikum die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden. Diese umfassen im Wintersemester unter anderem Literaturrecherche, Erarbeitung des theoretischen Hintergrunds, Ableitung wissenschaftlicher Hypothesen, Versuchsplanung und Versuchsdurchführung. Während des Sommersemesters liegt der Aufgabenschwerpunkt neben der Durchführung des Experiments und der Datenauswertung auf der Erstellung eines wissenschaftlichen Berichts und Posters. Inhaltlich werden im Empiriepraktikum das Erlernen und Verlernen von Angst und potenzielle Einflussfaktoren behandelt. Dies wird klassischerweise im Laborexperiment mittels eines Furchtkonditionierungsparadigmas, bei dem neutrale Bilder mit einem Elektroschock oder aversiven Spielfilmausschnitten kombiniert werden, an gesunden Probanden untersucht. Dabei werden verschiedene psychophysiologische Maße (Startlereflex, Herzratenvariabilität und elektrodermale Aktivität) sowie behaviorale Daten (Fragebögen und Ratings) erhoben. Im Rahmen des Empiriepraktikums werden - aufbauend auf den Ergebnissen des letzten Empiriepraktikums - die Effekte bilateraler Augenbewegungen auf Furchtkonditionierungsprozesse in einem Online-Experiment mittels behavioraler Variablen untersucht. Sie werden zunächst in die theoretischen Grundlagen des Furchtkonditionierungparadigmas, der spezifischen Fragestellung und der Auswertung verschiedener Maße eingeführt, führen schließlich ein Experiment durch und werten dieses unter Anleitung wissenschaftlich aus. Mehrere Kleingruppen werden jeweils einzelne Variablen und verschiedene Phasen des Experiments auswerten. Hierfür werden Sie sich innerhalb von Kleingruppen mit den theoretischen Grundlagen und der Auswertung eines spezifischen Parameters beschäftigen. Die Datenerhebung wird online stattfinden und von allen Kleingruppen gemeinsam durchgeführt werden.
Wichtig: In den beschriebenen Experimenten werden wir aversives Bildmaterial (bspw. von schwerverletzten Personen und Leichen) und Spielfilmausschnitte mit körperlichen und sexuellen Gewaltdarstellungen präsentieren. Die Verwendung dieser Versuchsmaterialien wurde durch die Ethikkommission der Universität bzw. der Landesärztekammer des Saarlandes bewilligt. Bitte überlegen Sie sich im Vorfeld, ob Sie bereit sind, im Rahmen der Versuchsleitertätigkeit mit diesen Materialien konfrontiert zu werden. |