Kommentar |
Die Europapolitik Frankreichs zeichnet sich durch mehrere Kontinuitätslinien aus. Dazu gehört die Forderung, durch die Europäische Union (EU) mehr Schutz zu erlangen – in erster Linie im Bereich der Sozialpolitik, aber auch auf Ebene der Migration, der Klimapolitik, der Energiesicherung und der Sicherheitspolitik. Außerdem wird die EU oft als Hebel gesehen, um Macht und Handlungsfähigkeit auf der internationalen Bühne zu verstärken, beispielsweise durch den Aufbau einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Gleichzeitig ist die Kritik an der EU in den letzten Jahren immer lauter geworden und Europapolitik ist zu einem zunehmend polarisierenden Thema in der französischen Öffentlichkeit geworden – ein Trend, der durch die bevorstehenden Europawahlen noch verstärkt werden dürfte.
In diesem Seminar werden die Studierenden mit den Leitmotiven des französischen Europa-Diskurses und der ihnen zugrunde liegenden Argumentation im Vorfeld der Europawahl 2024 vertraut gemacht. Sie werden die politischen Konfliktlinien innerhalb des Parteiensystems identifizieren, sowie die Akteure, die diese Linien tragen.
Im Rahmen einer Exkursion nach Paris werden sie die Gelegenheit haben, sich mit Akteuren und Beobachtern der französischen Europapolitik auszutauschen und so die untersuchten Diskurse mit der Praxis zu messen. Die Exkursion findet am Freitag, 15. Dezember 2023, statt. Die Anreise erfolgt mit dem Zug (Gruppenticket). Die Fahrtkosten müssen von den Studierenden anteilig getragen werden, die genaue Höhe wird noch bekannt gegeben.
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