Kommentar |
Die Vorlesung nimmt ihren Ausgang beim Befund, dass in literarischen Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Herausforderungen in krisenhaften Zeiten relativ häufig auf Mythen Bezug genommen wird. Mit Hans Blumenberg („Arbeit am Mythos”) lässt sich dies plausibilisieren, denn bekannte Mythen schaffen Orientierung und lassen sich zugleich variieren, um auf der kontrastiven Folie der eigenen Situation Ausdruck zu verleihen. In der Inszenierung einer ‚mythisch‘ fundierten Gemeinschaft lassen sie sich außerdem ideologisch funktionalisieren. Nach einer Beschäftigung mit Mythentheorien geht es um die Ausprägung und Funktion von Mythenbezügen in der Literatur. Wir fokussieren uns dabei auf ausgewählte Problembereiche, spez.: Krise des Herrschaftssystems (Aufklärung), nation building im 19. Jahrhundert, Geschlechterfrage, Krieg und Heimkehr, Krise der Nachmoderne, aktuelle Flüchtlingsthematik.
Bitte beachten Sie, dass es sich um eine reine Präsenzvorlesung handelt. Zur Nachbereitung bzw. Aufarbeitung ggf. verpasster Sitzungen werden nach den Vorlesungsterminen die Folien (wegen der Bildrechte ohne Bildmaterial) in Moodle bereitgestellt. |