Kommentar |
Künstler:innen signieren ihre Werke mit ihrem Namen: dies kommt schon in der Antike vor und ist bis heute eine nicht ausgestorbene Praxis - ganz im Gegenteil. Erst in den letzten 20 Jahren hat man systematisch begonnen, die ungeheure Vielfalt eines der faszinierendsten Features der europäischen Kunstgeschichte zu erforschen. Künstler:innensignaturen sind Orte künstlerischer Kreativität, des Witzes und der Selbstreflexion, der autobiographischen Selbstvergewisserung, eines Machtanspruchs und nicht zuletzt: neuralgische Punkte des Zusammentreffens von Wort und Bild. Das Seminar behandelt theoretische Grundlagen und zahlreiche Beispiele: angefangen von mittelalterlichen Inschriften, bei denen man oft nicht weiß, ob hier Auftraggeber oder Künstler genannt sind, bis hin zu den Tags zeitgenössischer Graffiti-Künstler:innen. |