Kommentar |
Der im Masterschwerpunkt »Literatur und kulturelle Praxis« verpflichtende Lektürekurs nähert sich ausgewählten literaturtheoretischen Fragestellungen nicht über Einführungsartikel und Abstracts an, sondern sucht die Auseinandersetzung mit originalen (Ganz-)Schriften wichtiger TheoretikerInnen der vergangenen Jahrzehnte. Im Mittelpunkt stehen Werke von Roland Barthes, Wolfgang Iser, Harold Bloom, Gérard Genette und Judith Butler, die jeweils spezifische Perspektiven auf den Prozess der literarischen Kommunikation eröffnen: Barthes, indem er in einem vieldiskutierten Aufsatz den Tod des Autors verkündet; Iser, indem er die Rezeptionsebene in den Blick nimmt und sich entsprechend auf die Interaktion von Text und Leser konzentriert; Bloom, indem er eine psychoanalytisch grundierte Theorie der literarischen Produktion entwickelt; Genette, indem er Paratexte, das ›Beiwerk des Buches‹ vom Titel bis zum Nachwort untersucht, und Butler, indem sie die Kategorie des Geschlechts konsequent auf diskursive Konstruktion und Performanz zurückführt und damit einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Geschlecht und Text herstellt. Die genannten Arbeiten werden im Kurs diskutiert und insbesondere auf ihren Nutzen für die interpretatorische Praxis befragt. |
Literatur |
Literatur (in der Reihenfolge der Besprechung): Roland Barthes: Der Tod des Autors (in: Texte zur Theorie der Autorschaft, RUB 18058); Wolfgang Iser: Der Akt des Lesens (UTB), besonders Kapitel IV (Interaktion von Text und Leser); Harold Bloom: Einflussangst. Eine Theorie der Dichtung (Nexus); Gérard Genette: Paratexte. Das Buch vom Beiwerk des Buches (Suhrkamp Wissenschaft); Judith Butler: Das Unbehagen der Geschlechter (edition suhrkamp 1722). |