Kommentar |
Die Aufgaben im Museumsbetrieb und die Anforderungen an das, was Museen kulturell und pädagogisch leisten sollen, haben sich in den letzten knapp zehn Jahren grundlegend geändert. Standen beispielsweise in der Vergangenheit Pflege, Erhalt und Erforschung von Kulturgut im Mittelpunkt der Alltagsarbeit, sind es heute vor allem die pädagogische Vermittlung für alle Altersklassen und eine an die Freizeitgewohnheiten der Besucher angepasste und gestaltete multimediale Präsentation, die Museen jeglicher inhaltlicher Ausrichtung zu liefern haben. Demgegenüber stehen permanente Etatkürzungen durch die in der Regel finanzierende öffentliche Hand. Fachwissen, Flexibilität und die Bereitschaft zur interdisziplinären Arbeit sind im Museumsbetrieb heute wichtiger denn je.
Museale Präsentation ist immer auch die Visualisierung von Inhalten. Literatur gehört hierbei auf der einen Seite zu den am schwersten umzusetzenden musealen Themen. Auf der anderen Seite ergeben sich daraus aber auch Möglichkeiten, die im Ergebnis oft spannender und abwechslungsreicher werden können, als dies beispielsweise in konventionellen historischen Museen geschehen kann.
Im Seminar sollen die Möglichkeiten aufgezeigt und erarbeitet werden, die sich für die Umsetzung von Literatur im Museum und in Ausstellungen ergeben können. Im Mittelpunkt steht dabei die Alltagsarbeit eines Museums mit seinen vielfältigen Anforderungen in Bereichen wie Ausstellungskonzeption und -gestaltung, Museumspädagogik im Kinder- und Erwachsenenbereich, Museen als außerschulische Lernorte und Möglichkeiten für Sonderveranstaltungen. Das Seminar ist vor allem praxisbezogen, in Projektgruppen soll die Umsetzung von speziellen Inhalten in Form von Ausstellungskonzeptionen erarbeitet werden. Ein Besuch des Nibelungenmuseums Worms am 6. Mai ist Bestandteil des Seminars; hierbei sollen vor Ort Erfahrungen aus der Praxis gewonnen werden. Die Kosten für die Fahrt nach Worms müssen von den Seminarteilnehmer(inne)n selbst getragen werden.
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