Kommentar |
Bereits das Hochmittelalter kennt eine große Vielfalt lyrischer Formen und Inhalte: Seit dem 12. Jahrhundert werden in adligen Kreisen deutschsprachige Liebeslieder ("Minnesang"), politische, didaktische und satirische Lieder ("Sangspruchdichtung") und lyrische Großformen ("Leichs") gedichtet und vorgetragen. Im späten Mittelalter spielen dagegen neben den Adelshöfen die Städte eine immer wichtigere Rolle für die Produktion und Rezeption von Lyrik (insbesondere "Meistergesang").
In der Vorlesung wird ein Überblick über die althochdeutschen Vorstufen sowie die hochmittelalterliche und spätmittelalterliche 'Blütezeit' der deutschsprachigen Lyrik gegeben. Behandelt werden die genannten Teilgattungen der Lyrik sowie die wichtigsten Autoren; die Überlieferung der Texte, sowohl in Prachthandschriften (wie der 'Codex Manesse') als auch in einfacher ausgestatteten Codices, wird ebenso zur Sprache kommen wie die Frage nach den (teils französischen, teils lateinischen) Quellen. Je nach der Zusammenstellung der Teilnehmer(innen) der Vorlesung kann auch die Frage einbezogen werden, wie solche Texte in den Deutschunterricht einbezogen werden können. |
Literatur |
Einen guten Überblick bietet "Deutsche Gedichte des Mittelalters. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch". Ausgewählt, übersetzt und erläutert von Ulrich Müller in Zusammenarbeit mit Gerlinde Weiss, Stuttgart: Reclam, 1993 u.ö. (Universal-Bibliothek 8849). |