Die Karolingerzeit (8./9. Jahrhundert) ist für die Geschichte der deutschen Sprache und Literatur von entscheidender Bedeutung: Erst im Zuge der Karolingischen Reform wird das theodiske (wörtlich: die Sprache der Leute, im Gegensatz zur Sprache der gebildeten, lateinkundigen Kleriker) neben den heiligen Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein in den Rang einer Schriftsprache erhoben. Dies geht einher mit ausführlichen Reflexionen über die Unterschiede zwischen Latein und (germanischer) Volkssprache.
Im Seminar wird ein Überblick über die Grammatik des Althochdeutschen gegeben, der gleichzeitig eine intensive Wiederholung der Grammatik der heutigen deutschen Sprache ermöglicht. Es werden Aspekte der Lexik (Morphologie und Semantik) sowie der Syntax behandelt. Gleichzeitig werden pragmatische Aspekte nicht außer Betracht gelassen: Die althochdeutschen Dialekte begegnen uns sowohl in literarischen Texten als auch in Sachliteratur, deren Funktion jeweils mit berücksichtigt werden soll. |