Kommentar |
Die ästhetische Darstellung der menschlichen Sexualität ist in der Literaturgeschichte Chance und Problem zugleich: Es gibt scheinbar kaum zu erschöpfende Variationen, sie sprachlich lebendig werden zu lassen, zugleich verändert sich aber mit jedem Jahrzehnt auch der Blick einzelner Gesellschaften auf Konventionen und Tabus – so dass einstmals für obszön befundene „scharfe Stellen“ plötzlich bieder und blutleer wirken. In diesem Blockseminar wollen wir gemeinsam über Sex reden. Dabei geht es in erster Linie darum, die theoretische Dimension dahinter zu ermessen. Für die Literaturwissenschaften sind in diesem Zusammenhang vor allem die Psychoanalyse, der feministische Blick auf die Literatur (darüber hinaus natürlich auch die Gendertheorie) und die Diskursanalyse relevant. Gemeinsam wollen wir die Grundzüge dieser Theorien herausarbeiten und sie auch an vielen Ausschnitten aus der Literatur anwenden. Ein Blick durchs Schlüsselloch auf die Bandbreite intermedialer Darstellungen dieses Themenspektrums gehört natürlich auch dazu. |