Kommentar |
In der Zeit um 1300 – hier großzügig verstanden als die Jahre zwischen 1280 und 1320 – lassen sich zahlreiche Wandlungsvorgänge fassen, die auch mit schweren Konflikten einhergehen konnten. Über die Ebene politisch-militärischer Gegensätze hinaus kam auch weiteren Faktoren, wie beispielsweise den durch die merkliche Verschlechterung der klimatischen Rahmenbedingungen verursachten Hungersnöten, einige Bedeutung zu. In dieser Hinsicht hat man gerade das frühe 14. Jahrhundert lange Zeit als Beginn einer die Zeit des Spätmittelalters insgesamt kennzeichnenden Krisenphase verstanden, was in den letzten Jahren aber zunehmend relativiert wurde. Neben dem nordalpinen Reichsgebiet, England und Frankreich werden im Proseminar auch die häufig weniger beachteten Fälle – wie etwa die Verhältnisse auf der Iberischen Halbinsel und in Italien – einer genaueren Betrachtung unterzogen werden.
Am Beispiel dieser konfliktreichen Phase will das Proseminar in europäischer Perspektive eine Einführung in die Methoden des Faches und in die Historischen Hilfswissenschaften geben. Die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Studierende im Nebenfach oder LAR/LAH.
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Literatur |
Einführende Literatur Ferdinand SEIBT / Theodor SCHIEDER (Hgg.): Europa im Hoch- und Spätmittelalter, Stuttgart 1987 (Handbuch der europäischen Geschichte 2); Michael MENZEL: Die Zeit der Entwürfe, 1273-1347, Stuttgart 2001 (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte 7a; zehnte, völlig neu bearbeitete Auflage); Kurt-Ulrich JÄSCHKE: Europa und das römisch-deutsche Reich um 1300, Stuttgart u.a. 1999; William Chester JORDAN: The great famine. Northern Europe in the early fourteenth century, Princeton 1998; František GRAUS: Pest – Geissler – Judenmorde. Das 14. Jahrhundert als Krisenzeit, Göttingen 31994 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 86). |
Voraussetzungen |
Die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Studierende im Nebenfach oder LAR/LAH.
Das Proseminar wird von einem verpflichtenden Tutorium begleitet, dessen Termin augenblicklich noch nicht feststeht, aber zeitnah gesonderter am Schwarzen Brett des Mittelalters, Geb.B3 1, 2.OG, ausgehängt werden wird.
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