Kommentar |
Das Seminar will zum einen zentrale kulturphilosophische Medientheorien, zum anderen die aktuellen Ansätze einer Theologie der Medien vorstellen. Neben konstruktivistischen Medientheorien (S.J. Schmidt, N. Luhmann) und Klassikern des Faches wie M. McLuhan und V. Flusser werden die Ansätze von N. Bolz, J. Baudrillard, M. Faßler, J. Hörisch, G. Lovink, G. Seeßlen, P. Sloterdijk, B. Stiegler, G.C. Tholen, P. Weibel, S. Zizek u.a. diskutiert. Unterschiedliche Annäherungen an die Fragen, was Virtualität ist und wie neuere Trends der Netzkultur gedeutet werden können, werden vorgestellt. Es fällt auf, dass die Medientheorien von Hörisch und Sloterdijk, aber auch der konstruktivistische Ansatz und die psychoanalytische Medientheorie direkte Verbindungslinien zur Theologie aufweisen. Medientheologie will das Christentum im Kontext der westlich-säkularen Informations-, Wissens- und Mediengesellschaft inkulturieren. Basisannahmen zu einer Theologie der medienvermittelten Beziehungen werden abgesteckt. |
Literatur |
- H. Geiselberger, T. Moorstedt (Hg.), Big Data. Das neue Versprechen der Allwissenheit, Berlin 2013
- N. Bolz, Das Abc der Medien, München 2007
- K. Bruns, R. Reichert (Hg.), Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation, Bielefeld 2007
- J.E. Hafner, J. Valentin (Hg.), Parallelwelten. Christliche Religion und die Vervielfachung von Wirklichkeit, Stuttgart 2009
- K. Harrasser, Körper 2.0. Über die technische Erweiterbarkeit des Menschen, Bielefeld 2013
- Chr. Karpenstein-Eßbach, Einführung in die Kulturwissenschaft der Medien, München 2004
- S. Krämer, Medium, Bote, Übertragung. Kleine Metaphysik der Medialität, Frankfurt a.M. 2008
- K. Lehmann, M. Schetsche (Hg.), Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens, Bielefeld 2005
- M. Metz, G. Seeßlen, Wir Untote! Über Posthumane, Zombies, Botox-Monster und andere Über- oder Unterlebensformen in Life Science und Pulp Fiction, Berlin 2012
- D. Michelis, Th. Schildhauer (Hg.), Social Media Handbuch. Theorien, Methoden, Modelle und Praxis, Baden-Baden (2. Aufl.) 2012
- G. Lovink, Das halbierte Soziale. Eine Kritik der Vernetzungskultur, Bielefeld 2012
- S. Münker, A. Roesler, M. Sandbothe (Hg.), Medienphilosophie. Beiträge zur Klärung eines Begriffs, Frankfurt a.M. 2003
- C. Pias (Hg.), Was waren Medien?, Zürich 2011
- C. Pias, J. Vogl, L. Engell, O. Fahle, B. Neitzel (Hg.), Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard, Stuttgart 1999
- A. Roesler, B. Stiegler (Hg.), Philosophie in der Medientheorie. Von Adorno bis Zizek, München 2008
- J. Schröter, G. Schwering, U. Stäheli (Hg.), Media Marx. Ein Handbuch, Bielefeld 2006
- M. Warnke, W. Coy, G.Chr. Tholen (Hg.), Hyperkult II. Zur Ortsbestimmung analoger und digitaler Medien, Bielefeld 2005
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