Dieses Proseminar soll anhand der Geschichte des nationalsozialistischen Deutschlands von 1933 bis 1945 in die Wirtschaftsgeschichte einführen. Innerhalb nur weniger Jahre erlebte Deutschland die vergleichsweise rasche Überwindung der Weltwirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit durch eine von Beginn an auf Aufrüstung angelegte Staatskonjunktur. Gleichzeitig koppelte sich die deutsche Wirtschaft zunehmend von der Weltwirtschaft ab und die privaten Verbraucher sahen sich trotz boomender Wirtschaft schon vor dem Krieg mit Versorgungsengpässen und Qualitätseinbußen bei vielen Konsumgütern konfrontiert. Obwohl sich Deutschland zielstrebig auf den Krieg vorbereitet hatte, erwiesen sich die wirtschaftlichen Kapazitäten als niemals ausreichend für die militärischen Pläne der nationalsozialistischen Führung.
Behandelt werden sollen in dem Proseminar auch Aspekte wie das Verhältnis von Unternehmen und NS-Regime, die Bedeutung ökonomischer Maßnahmen für die Ausgrenzung der deutschen Juden, der Beitrag, den Zwangsarbeiter und die Ausbeutung der besetzten Gebiete für die deutsche Kriegswirtschaft leisten mussten, sowie die Effekte der NS-Wirtschaftsgeschichte auf die ökonomische Entwicklung der Nachkriegszeit.
Als Seminarleistung werden neben der aktiven Mitarbeit (insbesondere der regelmäßigen Textlektüre) kleinere schriftliche Aufgaben, Referat und Hausarbeit erwartet. Begleitend zum Proseminar findet ein obligatorisches Tutorium statt.
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