Die Rolle der Frau innerhalb der Weltreligionen wird bestimmt durch die kanonische Literatur sowie die darauf folgende Tradition und Praxis.
Im Islam hat der Koran oberste Geltung, darüber hinaus auchdie Sammlungen der Sunna, weil in ihnen nach Meinung der Muslime Worte Mohammeds überliefert sind. Auf diesen Grundlagen entwickelten sich dann Rechtsauffassungen, die sich in der Scharia und den großen Rechtsschulen niederschlagen und die Praxis bis heute bestimmen.
In der Übung geht es zunächst darum, Quellenarbeit zu betreiben und die Aussagen zur soteriologischen und rechtlichen Stellung der Frau sowie zum Umgang des Propheten mit Frauen zu erarbeiten und zu analysieren. Aus der beinahe unübersehbaren Fülle der Hadithe der Sunna sollen dann exemplarische Texte, die auch heute in den Diskussionen eine Rolle spielen, vorgestellt und diskutiert werden.
Ergänzt werden kann diese Betrachtung durch bestimmte Problemkreise (Verschleierung, Partnerschaft und Ehe, Bildung für Mädchen und Frauen), die — hinsichtlich der Frage nach einer adäquaten Einschätzung der Rolle der Frau im sunnitischen Islam — in europäischen (oder außereuropäischen) Gesellschaften gegenwärtig noch immer sehr kontrovers erörtert werden. |