Kommentar |
Mit eindrucksvollen Worten beschreibt Augustinus im 8. Buch seiner „Confessiones“ die Wirkung eines Buches auf einen seiner Bekannten: „… er wurde von Bewunderung ergriffen, geriet in Glut und sann schon während des Lesens nach, wie er den Dienst dieser Welt verlassen, ein solches Leben einschlagen und dir (d.h. Gott) dienen könne“. Das Werk, von welchem der Kirchenvater hier spricht, ist die Lebensbeschreibung des ägyptischen Mönchs Antonius aus der Feder des Athanasius von Alexandria. Sie stellt einen Schlüsseltext innerhalb einer Literaturgattung dar, die größte Wirksamkeit weit über die Antike entfalten sollte: Der christlichen Hagiographie.
In der Veranstaltung werden die Unterschiede zwischen den beiden Hauptformen hagiographischer Texte, der Passio und der Vita, herausgearbeitet. Bei der Beschäftigung mit zentralen Beispielen beider Gattungen werden nicht nur prominente Heiligenfiguren wie Antonius, Martin von Tours oder Melania, sondern auch immer wiederkehrende literarischen Motive in den Blick genommen.
Bitte melden Sie sich für das Oberseminar nicht nur per LSF, sondern auch mit einer E-Mail an, die bis zum 31.3.2015 an folgende Adresse gerichtet sein muss: sekag@mx.uni-saarland.de. Teilen Sie in dieser Email bitte mit, welches althistorische Proseminar Sie absolviert und zu welchem Thema Sie dort Ihre Hausarbeit geschrieben haben. Bitte geben Sie auch an, welches andere althistorische OS Sie im kommenden Semester besuchen wollen, falls Sie für Ihre 1. Wahl keinen Platz bekommen. Die Vergabe der OS-Plätze wird in der 2. Aprilwoche bekannt gegeben. |
Literatur |
Einführende Literatur: Nahmer, D. von der: Die lateinische Heiligenvita, Darmstadt 1994 Uytfanghe, M. van: Art. ‚Heiligenverehrung II (Hagiographie)’, RAC 14 (1988), 150-183 |