Die Unverfügbarkeit des Lebens als "Geschenk Gottes" wird durch die moderne Medizintechnik zunehmend in die Verfügbarkeit des Menschen gestellt. Diese Erweiterung der Möglichkeiten, in das Leben einzugreifen, ist aus ethischer Perspektive untrennbar verbunden mit der Frage nach der Verantwortung des Menschen für sein Handeln und dessen Folgen.
Der Frage nach der Verantwortung wird zunächst mit Überlegungen zu drei Aspekten nachgegangen, die die Grundlage für die Beschäftigung mit den sich anschließenden Problemfeldern bilden: In welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Wertvorstellungen hinein muss eine theologische Ethik heute ihr Anliegen plausibel und kommunikabel machen? Wie wird "Leben" betrachtet − allgemein in der gegenwärtigen Gesellschaft und dezidiert unter christlicher Perspektive? Und: Welches Menschenbild liegt einer Auseinandersetzung über das Leben zugrunde?
Vor diesem Hintergrund wird dann die Auseinandersetzung mit Themen wie Schwangerschaftsabbruch, Organtransplantation oder auch Sterbehilfe stattfinden. Wie kann die theologische Ethik den Menschen helfen, bei diesen Herausforderungen zu verantworteten Haltungen und Entscheidungen zu kommen? Welche Möglichkeiten und Grenzen im Kontext des medizinischen Handelns lassen sich benennen − darf und muss alles getan werden, was machbar ist? Wals bildet den Maßstab für das Handeln?
Diesen Fragestellungen soll in der Blockveranstaltung − verbunden mit Seminarelementen − nachgegangen werden. |