Kommentar |
Mehr als jeder seiner Vorgänger oder Nachfolger ist Ludwig XIV. , dessen Todestag sich 2015 zum 300. Mal jährt, die emblematische Herrscherfigur Frankreichs in der Frühen Neuzeit. Drei Perspektiven vor allem bestimmen das Bild, das wir heute von ihm haben: Ludwig gilt als Vertreter des Absolutismus par excellence, der die Grundlagen zu dem Zentralstaat legte, als den wir Frankreich heute kennen, sodann als zielstrebiger Außenpolitiker und rücksichtsloser Kriegsherr, der die französische Hegemonie in Europa verankerte, und schließlich als Exponent einer bis dahin ungekannten höfischen Pracht- und Machtentfaltung, der mit seinem neuerbauten Schloss von Versailles Maßstäbe setzte und zum Vorbild für alle europäischen Fürsten seiner Zeit wurde.
Die Veranstaltung soll anhand der konkreten Ergebnisse von Ludwigs Herrschaft einen Überblick über eine entscheidende Epoche nicht nur französischer, sondern europäischer Geschichte vermitteln. Zugleich soll das so erarbeitete Bild kritisch mit den Vorstellungen konfrontiert werden, die sich die Nachwelt von dieser Herrschaft machte. |