Kommentar |
Die Jahre zwischen 284 und 337 stellen für das römische Reich eine Zeit dramatischer Veränderungen dar. Nach der Krisenzeit der Soldatenkaiser (235-285), geprägt durch innere Instabilität und Abspaltungstendenzen ganzer Regionen und überschattet von der latenten äußeren Bedrohung durch das aufstrebende Sassanidenreich, gibt Marcus Aurelius Gaius Valerius Diocletianus dem Imperium durch tiefgreifende Reformen in Verwaltung, Militär und Wirtschaft neue Stabilität. Als er 305 als einziger Kaiser in der Geschichte des römischen Reichs sein Amt freiwillig niederlegt, scheint es vollständig konsolidiert. Doch bereits unmittelbar danach setzt eine erneute Zeit der Thronwirren ein, in deren Verlauf neben den legitimen Herrschern mehrere Usurpatoren auf den Plan treten. Einem dieser Usurpatoren, Flavius Valerius Constantinus, gelingt es noch einmal, das Reich zu vereinen. Seine Herrschaft ist von großartigen Projekten wie der Gründung der neuen Hauptstadt Konstantinopel gekennzeichnet, aber auch von so dunklen Kapiteln wie der Ermordung seiner Frau Fausta und seines Sohnes Crispus. Zum vielleicht markantesten Ereignis der Epoche wird der dramatische Wechsel in der Religionspolitik: Unter Diocletian wird zum letzten Mal eine reichsweite Christenverfolgung durchgeführt, sein Nachfolger vollzieht eine komplette Wendung und fördert das Christentum, was diesem den Weg zur Weltreligion ebnen wird. |
Literatur |
Barnes, Timothy D.: The New Empire of Diocletian and Constantine, Cambridge/MA, London 1982; Brandt, Hartwin: Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser, München 2006; Christ, Karl: Die römische Kaiserzeit. Von Augustus bis Diokletian, München 2001; Demandt, Alexander; Goltz, Andreas; Schlange-Schöningen, Heinrich (Hrsg.): Diokletian und die Tetrarchie. Aspekte einer Zeitenwende, Berlin u. a. 2004; Piepenbrink, Karen: Konstantin der Große und seine Zeit, Darmstadt 2002 |