Ein Blick in die Programmkinos und auf die Filmfestivals der letzten Jahre zeigt ein ungebrochenes Interesse an Künstlerfiguren in Film. Ihr Leben und Schaffen werden sowohl in Biopics als auch Dokumentationen aufgegriffen – in einigen Fällen sogar in beiden Genres simultan.
Doch die Trennung von Dokumentation und fiktionalem Film ist bei genauerer Betrachtung weniger einfach, als gedacht. Werk und Image der Künstler sind kaum voneinander zu trennen, was die Annäherungen an die reale(n) Person(en) erschwert. Die Filme oszillieren häufig zwischen Fakt und Fiktionen, Klischees werden aufgegriffen und tradiert, medial stilisiert und oftmals verklärt. Gerade dies Spiel mit Fakt und Fiktion macht Filme über Kunst – in ihren verschiedenen Ausprägungen – sehr attraktiv als postmoderne Austragungsorte von Identität.
Darüber hinaus prägt das Werk der Künstler häufig auch die Filmästhetik – Stichwort Ekphrasis.
Ziel dieses Kurses ist es, anhand von Künstlern und Filmen aus Mexiko, Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Großbritannien, USA, Griechenland und den Niederlanden Medienkompetenzen zu erproben. Durch die Gegenstellung von Dokumentationen und Biopics können Fiktionalisierungs- und Inszenierungsstrategien analysiert und verglichen werden. Das Seminar bietet sowohl praktische Beispiele als auch theoretische Zugänge.
Ein Reader mit relevanten Texten wird im Vorfeld bei Esem zu Verfügung gestellt.
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