Kommentar |
Schon in der römischen Republik kam es zu Prozessen wegen Verletzung der "maiestas populi Romani". In der Kaiserzeit waren solche Majestätsprozesse häufig ein beliebtes Instrument mißtrauischer Kaiser zur Entfernung von allzu machthungrigen Personen in der Elite und damit zur Verhinderung von Usurpationen. Aber auch schon der Verdacht von Wahrsagerei, Giftmischerei und Zauberei waren Vorwürfe, die sehr oft zu Prozessen wegen Majestätsbeleidigung führten. Unter welchen Kaisern eine Häufung solcher Prozesse zu beobachten ist, welcher Personenkreis überwiegend betroffen war, welche Anklagepunkte dabei vorgebracht wurden, und wer die "delatores" waren, die solche Verbrechen überhaupt erst anzeigten, werden Themenkomplexe sein, die in der Übung behandelt werden. |
Literatur |
D. Brodka, Ammianus Marcellinus. Studien zum Geschichtsdenken im vierten Jahrhundert n. Chr., Krakau 2009; H. Funke, Majestäts- und Magieprozesse bei Ammianus Macellinus, JbAC 10 (1967), 145 - 176; A. Lotz, Der Magiekonflikt in der Spätantike, Bonn 2005. F. Paschoud / J. Szidat (Hrsg.), Usurpationen in der Spätantike, Stuttgart 1997; H. Rutledge, Imperial inquisitions. Prosecutors and informants from Tiberius to Domitian, London 2001; C. Zäch, Die Majestätsprozesse unter Tiberius in der Darstellung des Tacitus, Zürich 1971. |