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Projektseminar Teil 2: 'Vom Verfolgen und Tödten wilder Thiere'. Kulturwissenschaftliche Annäherungen an die Jagd - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Forschungsseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 106824 Kurztext
Semester WiSe 2017/18 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 25 Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 14:00 bis 16:00 c.t. woch 16.10.2017 bis 29.01.2018  Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 1.30        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Krug-Richter, Barbara, Univ.-Professor, Prof. Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Historische Anthropologie / Europäische Ethnologie
Kunst- und Kulturwissenschaft
Fakultät P: Philosophische Fakultät
Inhalt
Kommentar

Die Jagd hat in Deutschland schon seit Jahren ein Rechtfertigungsproblem. Spätestens mit dem Aufkommen von Tierschutzorganisationen müssen sich Jäger immer wieder für ihr Töten von Tieren rechtfertigen. Gleichwohl ist Wild stark nachgefragt und prägt das saisonale Angebot auch urbaner Gastronomie. Oder das Angeln: Als Hobby erscheint es kompatibel zu jüngeren Leitbildern der Entschleunigung und des Konsumverzichts. Und die Ambivalenz der Jagd kommt nicht zuletzt medial zum Ausdruck, wenn etwa ein US-Zahnarzt „Afrikas beliebtesten Löwen“ erschießt oder die Neuverfilmung von Moby Dick zum Kassenschlager wird. Die gesellschaftlichen Diskurse um das Jagen und anschließende Töten von wilden Tieren betten sich ein in ein sich permanent wandelndes Verhältnis des Menschen zum Tier und den Blick auf die Wertigkeit von Natur.

 Dabei war das Recht, Tiere in den Wäldern zu jagen und deren Fleisch zu verzehren, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ein Privileg des Adels. Die in der Frühen Neuzeit praktizierten Formen der Jagd spiegeln sowohl die hierarchische Struktur der Ständegesellschaft als auch das hierarchische Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Berittene Jäger bewiesen Kunstfertigkeit  und Mut auf den Hetzjagenden, bei denen Hundemeuten das Wild zu Tode trieben und Jäger dann den Gnadenschuss gaben. Weitere Formen der Jagd wie z.B. der Walfang oder aber die Großwildsafari symbolisierten noch im 19. und frühen 20. Jh. den Kampf des Menschen mit der Natur, riefen aber auch schon zahlreiche Gegner auf den Plan. Der Protest gegen die massenhafte Tötung von Robbenbabies für die Pelzgewinnung brachte die Pelzindustrie in den 1980er Jahren weltweit in existentielle Probleme, nahm aber auch den Inuit in arktischen Gesellschaften eine zentrale Einkommensquelle. Das Thema ‚Jagd’ ist ausgesprochen vielfältig und berührt zahlreiche alltagskulturelle Phänomene, vom Fleischkonsum über das Tragen von Pelz bis hin zu tierethischen Auseinandersetzungen.

 In diesem zweisemestrigen Projektseminar werden wir uns sowohl historisch als auch gegenwartsaktuell mit diversen Formen von Jagd und Jägern sowie auch deren Gegnern auseinandersetzen. Dabei wird es auch um Bräuche und Rituale, Jäger- und Anglerlatein sowie die Darstellung von Jägern und Tieren in diversen Medien (Film, Fernsehen, Literatur etc.) gehen. Es geht also nicht um die Bewertung von Jagd, sprich darum, was wir von Jagd und Jägern halten, sondern um kulturwissenschaftliche Annäherungen an ein komplexes Kulturphänomen.

Bemerkung

Diese Veranstaltung ist der zweite Teil eines zweisemestrigen Projektseminars zum Thema. Die Teilnahme an beiden Teilen ist verpflichtend. Beginn am 16.10.2017.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024