Das Seminar untersucht die Darstellung politisch motivierter Gewalt in literarischen Texten seit 1800, wobei ein Schwerpunkt der Gegenwartsliteratur gilt. Vor der Analyse einzelner Texte soll der Begriff „Terror” genauer definiert und sollen wirkungsmächtige theoretische Positionen innerhalb des Terrordiskurses gemeinsam diskutiert werden. Behandelt werden Erzähltexte und Dramen, die zumeist auf unterschiedliche terroristische Szenarien zurückgehen, welche in der Vergangenheit für markante politische und historische Zäsuren gesorgt haben (La Grande Terreur; RAF, 9/11, NSU-Terror, islamistisch motivierter Terror u.a.).
Die Bereitschaft zu intensiver und raumgreifender Lektüre, auch theoretischer Texte, wird vorausgesetzt. Eine genaue Literaturliste wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben, vor Seminarbeginn sollten folgende Texte angeschafft und einige davon gelesen werden: Enno Stahl, Die Turbo-Jahre Bd.2: 2Pac Amaru Hector (2004); Ulrike Draesner, Spiele (2005); Elfriede Jelinek, Ulrike Maria Stuart (2006) und Das schweigende Mädchen (2014).
Zur Einführung empfohlen:
Michael König: Poetik des Terrors. Politisch motivierte Gewalt in der deutschen Gegenwartsliteratur. Bielefeld 2015; Jesko Bender: 9/11 Erzählen. Terror als Diskurs- und Textphänomen. Bielefeld 2017 |