Kommentar |
Vor einigen Jahren hat sich die Reiseforschung mit mutigen Menschen beschäftigt, die wie Michel de Montaigne von Frankreich über Deutschland nach Italien gereist sind und ihre Abenteuer im Tagebuch festhielten. Inzwischen hat die Forschung noch weitaus mutigere Reisende entdeckt, die von ihrem eigenen Kontinent aufbrachen, um – wie die Besatzung des Raumschiffs Enterprise – “ferne Welten zu entdecken, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat”. Manche von ihnen lebten auf drei oder vier Kontinenten und kehrten nie mehr in ihre Heimat zurück.
Die Forschung zur Globalgeschichte hat inzwischen diese “globalen Lebensläufe” (Bernd Hausberger) als eigenen Forschungsgegenstand entdeckt. Das Oberseminar wird sich exmplarisch und vergleichend – auch im Vergleich mit den älteren Reisen des Venezianers Marco Polo und des Marokkaners Ibn Battuta – mit derartigen globalen Lebensläufen der Frühen Neuzeit beschäftigen und ihre jeweiligen Besonderheiten herausarbeiten. |
Literatur |
Marco Polo, Die Reisen des Venezianers Marco Polo. Hg. Hans Eckart Rübesamen, München 1983.
Bernd Hausberger, Globalgeschichte als Lebensgeschichte(n), in: Bernd Hausberger, (Hg.) Globale Lebensläufe. Menschen als Akteure im weltgeschichtlichen Geschehen [= Globalgeschichte und Entwicklungspolitik 3], Wien 2006, 9-27. |