Literatur |
Die Leseliste umfasst folgende Werke:
• Plautus: Amphitruo. Tragicomoedia (ca. 200 v. Chr.) • Ovid: Die Sage von „Pyramus und Thisbe”, in: Metamorphosen (ca. 1-8 n. Chr.) • Tristan und Isolde, die wichtigsten mittelalterlichen Fassungen stammen von Béroul, Chrétien de Troyes, Gottfried von Straßburg und Thomas von England. Für die Prüfung können Sie die neu erzählte (stark gekürzte) Fassung von Gunter De Bruyn lesen. • Francesco Petrarca Canzoniere (ca. 1348): 34. Sonett und 126. Kanzone • William Shakespeare: Sonette (1609), 18. und 130. Sonett • Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (1774) • Gustave Flaubert: Madame Bovary (1856) • Henrik Ibsen: Et dukkehjem (1879), (dt.: Nora. Ein Puppenheim, 1879) • Thomas Mann: Der Tod in Venedig (1912) • Michelangelo Antonioni: L’éclisse (dt.: Liebe 62) (1962) • Ingeborg Bachmann: Malina (1971) • Orhan Pamuk: Masumiyet Müzesi (2008) (dt.: Das Museum der Unschuld, 2010)
Hilfreiche wissenschaftliche Literatur zur Orientierung (wird NICHT abgeprüft):
• Karl Heinz Götze, Ingrid Haag, Gerd Neumann, Gert Sautermeister (Hg.): Zur Literaturgeschichte der Liebe, Würzburg: Königshausen und Neumann 2009. • Jahraus, Oliver: Amour fou. Die Erzählung der Amour fou in Literatur, Oper, Film; zum Verhältnis von Liebe, Diskurs und Gesellschaft im Zeichen ihrer sexuellen Infragestellung, Tübingen: Francke 2004. • Claudia Schmoelders: Erfindungen der Liebe. Berühmte Zeugnisse aus drei Jahrtausenden, Frankfurt: Insel 2000. • Manfred Schneider: Liebe und Betrug. Die Sprachen des Verlangens, München: dtv 2004. Gislinde Seybert: Liebe als Fiktion. Studien zu einer Literaturgeschichte der Liebe, Bielefeld: Aisthesis 1995. • Christiane Solte-Gresser u.a. (Hg.): Eros und Literatur. Liebe in Texten von der Antike bis zum Cyberspace, Bremen: Edition Lumière 2005.
Fragen zur Orientierung für die mündliche Prüfung (Prof. Dr. Christiane Solte-Gresser)
Vorbemerkung: Gegenstand der Prüfung sind ALLE Texte bzw. Textausschnitte der Leseliste. Die Fragen dienen der individuellen Vorbereitung; sie werden nicht schematisch Text für Text abgefragt. Es geht weniger um das Abprüfen von Wissen, als um Ihre selbständige literaturwissenschaftliche Lektüre der Texte, die in das Prüfungsgespräch eingebracht werden soll.
- Stellen Sie zunächst einen Text Ihrer Wahl in knappen Zügen vor, indem Sie skizzieren, inwiefern es hier um das Thema Liebe geht
- Allgemeines/Grundsätzliches zu ALLEN Texten: Von wem und von wann stammt der Text, welcher Gattung gehört er an, in welcher Epoche lässt er sich verorten?
- Wie ist das Thema Liebe mit der Handlung verflochten? Wie lässt sich die Handlung abstrahierend, systematisch und problematisierend zusammenfassen? (keine Nacherzählung!)
- Woraus schließen Sie überhaupt, dass es in dem Text um das Thema Liebe geht?
- Wie äußert sich das Thema Liebe formal (erzähltechnisch, poetisch, dramatisch, sprachlich-stilistisch)?
- Wer spricht hier wie über Liebe? Welche Liebesdiskurse lassen sich also herausarbeiten?
- Welches sind die Kategorien, anhand derer sich in diesem Text das Thema Liebe analysieren lässt? (etwa als gesellschaftliches Phänomen, moralisches Problem, Desillusionierung tradierter Liebesvorstellungen, Sozialkritik, Geschlechterfragen, Konflikte zwischen Verstand und Gefühl, zwischen Körper und Geist, zwischen Liebe und Familie, Ehebruch, Liebe und Tod, religiöse Dimension der Liebe ...)
- Wie würden Sie also das Konzept (die Vorstellung, die Konstruktion, das Ideal, die Problematik,...) von Liebe beschreiben, das den Gegenstand des Textes bildet?
- Inwiefern kann der Text als typisch oder untypisch für seine Epoche gelten?
- Geht es in dem Text neben dem Thema Liebe auch um das Thema Literatur (Kultur/Kunst/Film/Theater/Roman/Inszenierung/Darstellung/Diskurs)? Und wenn ja, hängt diese Dimension ebenfalls mit der Liebesproblematik zusammen?
- Sehen Sie Verbindungen zu anderen Texten der Leseliste? Wo liegen die Gemeinsamkeiten zu den anderen Liebesdiskursen? Wo machen Sie die größten Differenzen aus? Lassen sie sich (literatur-)historisch erklären?
- Welcher Text hat Ihnen aus welchen Gründen besonders gut gefallen, welcher ist Ihnen aus welchem Grund besonders fremd geblieben?
|