Kommentar |
Im August 2010 schlug der ungarische Kommunalpolitiker Márton Szegedi von der rechtsextremen Jobbik-Partei vor, die „Wiederholungstäter mit Roma-Herkunft die Staatsbürgerschaft abzuerkennen und sie außerhalb der Städte in Lager zu stecken.“ Seit den späten 2000er Jahren etablierte sich die nationalistische und rassistische „Bewegung für ein besseres Ungarn“ (Jobbik) als eine wichtige politische Kraft, welche die Entwicklung Ungarns stark beeinflusst und – ähnlich wie ihre Kollegen in weiteren osteuropäischen Ländern – in erster Linie gegen die Roma hetzt.
Der Rechtspopulismus, den die ungarische Regierungspartei Fidesz verkörpert, und der Rechtsextremismus sind keinesfalls eine ungarische Besonderheit. Diese Tendenzen sind in Osteuropa weit verbreitet. In dieser Veranstaltung wird die Entwicklung des Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in den ehemaligen Ostblockstaaten nach dem Zusammenbruch des Kommunismus thematisiert. Es wird dabei insbesondere auf Ungarn, Polen, Tschechien, Bulgarien, Rumänien, die Slowakei und die Ukraine eingegangen. Die Zusammenarbeit zwischen west- und osteuropäischen Rechtspopulisten und Rechtsextremisten wird thematisiert. |
Literatur |
Lars Rensmann / Susanne Frölich-Steffen (Hg.), Populisten an der Macht. Populistische Regierungsparteien in West- und Osteuropa, Wien 2005; Peter Bathke / Anke Hoffstadt (Hg.), Die neuen Rechten in Europa: Zwischen Neoliberalismus und Rassismus, Köln 2013; Irene Götz u.a. (Hg.), Neuer Nationalismus im östlichen Europa: Kulturwissenschaftliche Perspektiven, Bielefeld 2017. |