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Erzähltextanalyse: Jüdische Geschichte als Fiktion - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 115118 Kurztext
Semester SoSe 2019 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 08:30 bis 10:00 s.t. woch 10.04.2019 bis 17.07.2019  Gebäude A2 2 - Seminarraum 2.01        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Solte-Gresser, Christiane , Univ.-Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (ehem. 4.5)
Inhalt
Kommentar

Dieses Master-Seminar beschäftigt sich mit Romanen (und am Rande auch mit einer Erzählung und einem Film), in denen die jüdische (Kultur-)Geschichte und die Problematik ihrer Überlieferung im Mittelpunkt stehen. Grundlage der Textauswahl und Ausgangspunkt der gemeinsamen Lektüren ist die Tatsache, dass die Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten das Verhältnis zu Geschichte, Zeugenschaft, Überlieferung und Vermittlung nachhaltig erschüttert hat. Wie, von wem und mit welchem Anspruch lässt sich die „Geschichte der Juden” erzählen, nachdem sich der Nationalsozialismus zum Ziel gesetzt hat, sämtliche Spuren jüdischen Lebens vollständig auszulöschen?

Nach einer allgemeinen kulturgeschichtlichen Einführung und einer methodischen Rekapitulation der Narratologie steht die Analysearbeit an vier Romanen im Vordergrund, die sich allesamt durch sehr ungewöhnliche Erzählsituationen und geradezu paradoxe Erzählverfahren auszeichnen: So wird sich unter anderem zeigen, dass die Romane etwa die Chronologie der Geschichte aushebeln (wenn nicht gar umkehren), die politische Realität in einen Traum verlagern, unverhohlen die historiographische durch eine fiktionale Darstellung ersetzen, den Gegensatz zwischen Täter- und Opferfiguren unterlaufen oder die objektiven Fakten durch subjektive Erfahrungen und phantastische Erfindungen in Frage stellen.

Zu Beginn des Seminars sind eine Führung durch die Saarbrücker Synagoge und ein Gastvortrag zur Einführung in das Judentum geplant.

 

ZUR VORBEREITENDEN LEKTÜRE EMPFOHLEN

PRIMÄRTEXTE (chronologisch)

André Schwarz-Bart: Le dernier des justes [1959, dt. Der letzte der Gerechten], Paris: Seuil 1996.

Romain Gary: La danse de Gengis Cohn [1967, dt. Der Tanz des Dschengis Cohn], Roman, Paris: Gallimard 1967.

D. M. Thomas: The White Hotel [1981, dt. Das weiße Hotel], New York: Penguin 1981.

Jonathan Safran Foer: Everything is Illuminated [2002, dt. Alles ist erleuchtet], Boston: Houghton Mifflin 2002.

 

THEORETISCHES, METHODISCHES, EINFÜHRUNGEN

Genette, Gérard: Figures III, Paris: Seuil 1972. Deutsch: Die Erzählung, München: UTB 1994.

Handbuch Jüdische Kulturgeschichte, Online Projekt des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte. Onlineprojekt der Universität Salzburg, http://hbjk.sbg.ac.at

Langer, Lawrence L.: Holocaust Testimonies. The Ruins of Memory, New Haven: Yale University Press 1991.

Magonet, Jonathan: Einführung ins Judentum, Berlin: Jüdischer Verlag Berlin 2004.

Martinez, Matias / Scheffel, Michael: Einführung in die Erzähltheorie, München: C.H. Beck 1999.

Solomon, Norman: Das Judentum. Eine kleine Einführung, Stuttgart: Reclam 1999.

Young, James E.: Writing and Rewriting the Holocaust: Narrative and the Consequences of Interpretation, Bloomington: Indiana Univ. Pr. 1988. Deutsch: Beschreiben des Holocaust, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1997.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024