Kommentar |
C. Suetonius Tranquillus, uns schlicht als "Sueton" geläufig, bietet in seinen farbigen Biographien der römischen Kaiser des 1. Jahrhunderts n.Chr. wertvolle Informationen über diese Epoche und die Auswüchse, zu denen sich allzu große persönliche Macht versteigen kann. Doch obwohl der dem Ritterstand entstammende Autor es um 120 n.Chr. immerhin zum Leiter der Kanzlei des Kaisers Hadrian brachte und damit aus der bestmöglich sprudelnden Datenquelle für die von ihm behandelten Themen schöpfen konnte, ist bei der Beurteilung seiner oft saftigen Skandalgeschichten als historische Dokumente doch kritische Reserve angebracht. Offenkundig bereitet Sueton die reich dargebotene Fülle seines anekdotischen Materials tendenziös auf, was insbesondere für umstrittene Kaiserpersönlichkeiten wie Nero gilt. Aus der Vita dieses Herrschers sollen einige besonders aussagekräftige Partien gemeinsam gelesen werden. |