Kommentar |
Goethes Aufbruch nach Italien 1786 markiert den Beginn dessen, was in der Literaturgeschichte als ‚Weimarer Klassik‘ firmiert und in der freundschaftlichen Arbeitsgemeinschaft zwischen Goethe und Schiller ab 1794 seinen Höhepunkt erreicht. Vor dem zeithistorischen Hintergrund der Französischen Revolution (deren Folgen sie fast ausschließlich negativ beurteilen) haben beide Autoren ein verstärktes Bedürfnis nach Ordnung und Objektivierung, nach Harmonie und Begrenzung, nach Formstrenge und Stilisierung. Dieses ästhetische (und gesellschaftliche) Programm fand seinen Ausdruck auch in einer Reihe von Elegien, Balladen und Liedern, die bis heute zum Kernbestand der deutschen Lyrik gehören.
Ziel des Seminars ist es, die im bisherigen Studienverlauf erworbenen Kompetenzen in der Gedichtinterpretation zu erweitern und durch die eingehende Beschäftigung mit kanonisierten Texten Goethes und Schillers ein vertieftes Verständnis der Weimarer Klassik zu ermöglichen.
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Literatur |
Primärliteratur: Ausgewählte Gedichttexte (z.B. Goethe: Römische Elegien; Die Braut von Korinth; Lieder aus „Wilhelm Meisters Lehrjahre”; Schiller: Der Spaziergang; Die Kraniche des Ibykus; Das Lied von der Glocke) sind zu Semesterbeginn in Moodle eingestellt.
Sekundärliteratur: Als Einführung geeignet: Volker C. Dörr: Weimarer Klassik. München 2007, darin besonders: Aufbaumodul 6: Lyrik, S. 175-199; online verfügbar (aus dem Universitätsnetz) unter: http://www.utb-studi-e-book.de/9783838529264 |