Kommentar |
„Ein bürgerliches Trauerspiel! Mein Gott! Findet man in Gottscheds critischer Dichtkunst ein Wort von so einem Dinge?" Lessings Worte zum eigenen Stück („Miss Sara Sampson") verraten den Revolutionär im Literaturbetrieb seiner Zeit. Gleichzeitig zeigt das Beispiel des bürgerlichen Trauerspiels, wie sehr gerade Lessings Auffassung von dieser Gattung im Gegensatz zu konkurrierenden Modellen traditionsbildend geworden ist. Kaum ein Autor hat die Epoche der Aufklärung und unsere Wahrnehmung von ihr geprägt wie Gotthold Ephraim Lessing. Im Seminar werden wir uns mit Lessing als zentralem Akteur innerhalb der Theaterreformen des 18. Jahrhunderts beschäftigen, aber auch mit dem Lyriker und Verfasser von Fabeln sowie mit Lessing als Kunstkritiker. Die Dramenauswahl wird in gemeinsamer Abstimmung in der ersten Sitzung festgelegt unter „Miß Sara Sampson", „Emilia Galotti", „Minna von Barnhelm" und "Nathan der Weise. Zudem behandeln wir die „Hamburgische Dramaturgie" (Auszüge), Briefe an Nicolai (Auszüge), „Laokoon" (Auszüge) und eine Auswahl von Fabeln und Gedichten. Die Dramen sind als Reclam-Ausgaben erhältlich, alle anderen Texte werden zu Beginn des Seminars als Textvorlage zur Verfügung gestellt.
Teilnahmevoraussetzung: regelmäßige und aktive Teilnahme, Übernahme eines Beitrags (Impulsreferat)
Note: schriftliche Hausarbeit oder Klausur (nach Maßgabe der jew. Modulvorgaben) |