Kommentar |
Die mittelhochdeutsche Kleinepik steht nach wie vor im Schatten der großen Romane und Epen wie Nibelungenlied, Wolframs Parzival oder Gottfrieds Tristan. Doch in den zahlreichen schwankhaften, höfisch-galanten oder auch didaktischen Mären werden u.a. Themen wie (heimliche) Liebe, Liebesleid und Liebestod, Ehebruch, sexuelle Naivität oder auch Geschlechterkonzeptionen mit teilweise unerwarteten Protagonisten vor dem Hintergrund antiker Traditionen, aber etwa auch der Konzeptionen im Minnesang oder im Tristanstoff und aus der Schwankliteratur bekannten Erzählmustern verhandelt. Anhand ausgewählter Texte sollen im Seminar die ‚Gattung‘ mittelalterlicher Kurzerzählungen und die darin einfließenden Erzähltraditionen in den Blick genommen werden sowie Minnekonstruktionen, Einsatz und Funktion vom Komik, Performanz von Kleinepik u.a. Aspekte analysiert werden. |