UNBOX & SHOW – Kuratorische Praxis am Bildspeicher
Vorbereitung einer Ausstellung in der Galerie im KuBa aus dem Bildarchivbestand der Fotothek des kunsthistorischen Instituts.
Bestandssichtung, Beschreibung, Analyse, Zuordnung, Auswahl
Seit dem 19. Jahrhundert sammeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Fotografien und legen umfangreiche Bildarchive an, die als Bildobjektsammlungen auch im Zeitalter der Digitalisierung nichts von ihrer Relevanz verloren haben. Für die historischen Wissenschaften bilden Fotografien einen wichtigen Quellenfundus als zeitgeschichtliche Dokumente, für die Kunstgeschichte und die Archäologie sind fotografische Abbildungen, über den dokumentarischen Wert hinausgehend, primäre Werkzeuge der wissenschaftlichen Praxis.
Bedingt durch die voranschreitenden Prozesse der Digitalisierung und die damit einhergehende permanente Verfügbarkeit von Bildern erfährt das analog-fotografische Bild eine neue Wertigkeit als Original-Bildobjekt, dem auch in der fotohistorischen Forschung im Bereich der Kunst- und Mediengeschichte mit neuer Aufmerksamkeit begegnet wird.
Das kunsthistorische Institut der Universität des Saarlandes verfügt über eine umfangreiche Fotothek, die sich aus angekauften, übernommenen und selbsterstellten Bildbeständen zusammensetzt. Diese beeindruckende fotografische Sammlung, angelegt zu Lehr- und Forschungszwecken, ist bisher kaum erschlossen oder bearbeitet und in der Öffentlichkeit nahezu unbekannt.
Mit einer Auswahl aus dem Bildbestand der Fotothek soll eine Ausstellung für die Galerie im KuBa-Kulturzentrum am EuroBahnhof vorbereitet werden. Die Präsentation ist im Frühjahr 2020 geplant.
Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden die wesentlichen, in der kuratorischen Praxis erforderlichen Schritte einer Ausstellungsvorbereitung und -entwicklung vermittelt und angewendet: wie mit diesem Bildarchiv umgehen, in welcher Form die Sichtung vornehmen, nach welchen Kriterien eine Auswahl treffen, wie historische oder kunsthistorische Kontexte erschließen, wie einen Zeitplan erstellen, wie die Kosten kalkulieren, wie ein Präsentationskonzept erarbeiten?
Damit soll die Lehrveranstaltung die Möglichkeit bieten, wissenschaftliche Recherche in ein konkretes Ausstellungsprojekt zu übertragen.
Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises (3 CP) sind regelmäßige und aktive Teilnahme sowie die Übernahme eines Kurzreferats mit Handout.
Seminarleitung: Dr. Andreas Bayer, Svenja Burmann
Beginn: 21.10.2019
Termin der letzten Sitzung: 20.01.2020
Teilnahmebeschränkung: 20 Studierende |