Kurzkommentar |
Zahlreiche Wegekreuze, Kreuzwege, Bildstöcke, Kapellen, religiöse Kleindenkmäler, Lourdes-Grotten und viele weitere Flurdenkmale zeugen von der intensiven Volksfrömmigkeit des 19. Jahrhunderts. Diese nach Aufklärung, Französischer Revolution und Säkularisierung überraschende Entwicklung nehmen wir in der Veranstaltung in den Blick, wobei der Fokus insbesondere auf Formen und Ausprägungen katholischer Frömmigkeit liegen wird. Zwischen der Neuformierung des Katholizismus ausgerechnet im Vormärz, einer zunehmenden Ultramontanisierung der Frömmigkeit und einem wachsenden Antikatholizismus im Zeitalter der europäischen Kulturkämpfe spielten religiöse Phänomene wie Wunderglauben und „wunderbare“ Erscheinungen eine wesentliche Rolle im Leben vieler Katholiken, konnten gleichzeitig aber auch heftige Abwehrreaktionen auslösen. Diese Wechselwirkungen wird die Übung ebenso thematisieren wie Aspekte katholischer Alltagskultur. Ergänzend dazu wird eine Exkursion nach Marpingen führen, wo im Jahr 1876 spektakuläre Muttergottes-Erscheinungen und Reaktionen des protestantisch-preußischen Staates darauf für Furore sorgten.
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