In diesem Seminar steht das Verhältnis von Natur und Kultur im Mittelpunkt. Wir befragen diese vielschichtige und historisch sehr variable Beziehung anhand einer ausführlichen Auseinandersetzung mit Naturgedichten.
Nach einer allgemeinen Einführung in den literatur- und kulturwissenschaftlichen Ansatz der Ökokritik wiederholen wir die wichtigsten methodischen Grundlagen der Gedichtanalyse. Hauptbeschäftigung ist sodann eine möglichst textnahe Analyse und Interpretation von Naturgedichten aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen in vergleichender Perspektive. Ziel des Kurses ist es, einen Überblick über die Geschichte der Naturlyrik von ihren Anfängen bis in die Gegenwart am Beispiel repräsentativer Gedichte aus allen Epochen zu vermitteln.
Textkorpus des Seminars
Zu Beginn des Seminars werden die im Kurs behandelten Gedichte digital zur Verfügung gestellt.
Textsammlungen zur Naturlyrik
Burnside, John: Natur! 100 Gedichte, München: Penguin 2018 (deutsche Übersetzungen von Gedichten aus aller Welt)
Gnüg, Hiltrud (Hrsg.): Gespräch über Bäume. Moderne deutsche Naturlyrik, Stuttgart: Reclam 2013.
Grimm, Gunter E. (Hrsg.): Deutsche Naturlyrik. Vom Barock bis zur Gegenwart. Stuttgart: Reclam
Schütz, Günther: Naturlyrik vom Barock bis zur Gegenwart. Mit Materialien. Stuttgart: Klett 1985.
Einführende Literatur (Auswahl!)
Burdorf, Dieter: Einführung in die Gedichtanalyse, Stuttgart/Weimar: Metzler 1997.
Burnside, John: „Von Gräsern, Nüssen und Fliegen“, Einleitung zu: Natur! 100 Gedichte, München: Penguin 2018, S. 5-29.
Braungart, Georg: „Naturlyrik“, in: Dieter Lamping (Hrsg.): Handbuch Lyrik, Stuttgart / Weimar: Metzler 2011, S. 132-139.
Detering, Heinrich: „Lyrische Dichtung im Horizont des Ecocriticism“, in: Gabriele Dürbeck / Urte Stobbe (Hrsg.): Ecocriticism. Eine Einführung, Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2015, S. 205-218.
Schmitt, Claudia und Christiane Solte-Gresser: Literatur und Ökologie. Neue literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven, Bielefeld: Aisthesis 2017 (darin bes. Einleitung und Kap. 5: Ökologie in lyrischen Texten). |