Kommentar |
Der Prometheus-Mythos gehört zu den bekanntesten und spannendsten der Weltliteratur. Er erzählt die Geschichte eines Titanen, der sich gegen den Göttervater Zeus auflehnt, den Menschen das Feuer und die Zivilisation bringt, dafür jedoch hart bestraft wird: Er wird im Kaukasus angekettet, ein Adler frisst von seiner stets sich erneuernden Leber; erst Herakles wird ihn befreien. Als Erzählung von der Kulturstiftung ist der Mythos grundlegend für die europäische Literatur. Allerdings sind nicht alle Gestaltungen positiv, Prometheus wird nicht nur als Kulturbringer gelobt, sondern mitunter auch als Schöpfer destruktiver Leidenschaften oder als Sittenverderber verurteilt. Das Seminar wird die Gestaltung des Mythos in der Frühen Neuzeit untersuchen. Zunächst soll die Gestaltung des Mythos bei Hesiod und Aischylos untersucht werden, dann werden literarische und philosophische Übernahmen verschiedener Sprachen und Jahrhunderte untersucht; den Schlusspunkt soll ein Ausblick auf die moderne Prometheus-Konzeption bei Goethe und Mary Shelley bieten.
Vor dem Seminar sind Der gefesselte Prometheus von Aischylos sowie der Überblicksartikel zu lesen, der (wie viele der Bearbeitungen) auf Teams bereitgestellt werden wird. |
Literatur |
Bitte vor Beginn des Semesters folgende Texte in den angegebenen Ausgaben anschaffen:
- Aischylos, Der gefesselte Prometheus. Die Schutzsuchenden, Übersetzung, Anmerkungen und Nachwort von Walther Kraus, Stuttgart: Philipp Reclam jun. 1966. ISBN 978-3-15-000988-8
- Mary Shelley, Frankenstein, edited by Maurice Hindle, London: Penguin Classics 2003. ISBN 978-0-14-143947-1 (Penguin führt mehrere Ausgaben: Bitte genau diese anschaffen!)
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Bemerkung |
Die Klausur findet am 17.02.2021 von 16-18 Uhr in Geb. B3 2, Hörsaal 0.03 statt.
Es wird parallel ein virtueller Kursraum auf Microsoft Teams angelegt.
Die Veranstaltung findet voraussichtlich 14-tägig in Präsenz im Gebäude C5 3 - Seminarraum 1.21.2 statt.
Die Veranstaltung findet aus gegebenem Anlass bis auf weiteres virtuell statt.
Aktuell sind keine Plätze mehr frei. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an niklas.bender@uni-tuebingen.de |