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Muster-Hochschule
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Menschenaffen - Affenmenschen intermedial - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 132222 Kurztext
Semester WiSe 2021/22 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 10:00 bis 12:00 c.t. woch 18.10.2021 bis 07.02.2022  Gebäude B3 2 - Seminarraum 1.07        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schmitt, Claudia , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (ehem. 4.5)
Inhalt
Literatur

Vorläufige Literaturliste:

Texte:

Physiologus und Fabeln (Äsop, Lessing u.a.)

Wilhelm Hauff: „Der junge Engländer oder Der Affe als Mensch” (1827)

Gustave Flaubert: „Quidquid volueris” (1837) 

Rudyard Kipling: „Kaa‘s Hunting” (1894)

Franz Kafka: „Ein Bericht für eine Akademie” (1917)

Edgar Allan Poe: „The Murders in the Rue Morgue” (1841)

Pierre Boulle: La Planète des singes (1963)

[Weitere Texte aus dem 20./21. Jahrhundert werden wir gemeinsam in der ersten Sitzung festgelegen. Denkbar wären Texte z.B. von Tania Blixen/Isak Dinsen, Ingeborg Bachmann, Patricia Highsmith, Peter Høeg, Ian McEwan, Haruki Murakami oder T.C. Boyle.]

Donna Haraway: „Von Affen und Müttern” (Gekürzte Fassung von „Apes in Eden, Apes in Space” 1989)

Comic:

Beispiel aus der Tarzan-Reihe (ab 1912)

Filme:

King Kong (1933)

Beispiel aus der Planet-der-Affen-Filmreihe (seit 1968)

Affen in der Bildenden Kunst

Bemerkung

In diesem Kurs wollen wir gemeinsam ausgewählte Etappen einer Kultur- und Literaturgeschichte der Affen abschreiten, denn Affen haben in der menschlichen Vorstellungswelt eine lange Geschichte hinter sich. Sie sind nicht nur Symbol oder Motiv, sondern auch „eine Denkfigur menschlicher Selbsterkenntnis“ (Julia Bodenburg). Im Aberglauben galten sie als von Gott verwünschte Menschen, im frühchristlichen Denken und im Mittelalter wurde der Affe in Texten wie dem Physiologus sogar mit dem Teufel gleichgesetzt. Die Entdeckung der Menschenaffen im 16. Jahrhundert und die Präsentation der Tiere auf Jahrmärkten führt nach und nach zu einer anderer Sichtweise. In Fabel und Märchen des 18. Jahrhunderts ist v.a. das Konzept der Nachahmung, das ‚Nachäffen‘, für die Vorstellung vom Affen zentral. Dabei sehen Schriftsteller durchaus Ähnlichkeiten zwischen ihrem Tun, d.h. der Arbeit des Schriftstellers, und der äffischen Nachahmung. Lange Zeit ging man davon aus, dass Sprache der entscheidende Unterschied zwischen Menschen und Tieren sei. In Erzählungen, z.B. von Hauff und Kafka, wird darüber nachgedacht, inwieweit Affen doch sprach- und kulturfähig sein könnten. Dabei wird auch der sie umgebenden menschlichen Gesellschaft der Spiegel vorgehalten. Der Affe in der Literatur konnte aber auch wild, brutal, böse oder rücksichtslos sein, wie Beispiele aus Tausendundeiner Nacht oder die Erzählung „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ von Edgar Allan Poe zeigen. Eine Wende in der Sicht auf die Affen kam mit Charles Darwins Schriften, oder mit Margit Knapp gesprochen: „Nach Darwin wird gefragt, wo der Affe aufhört und der Mensch beginnt.“ Durch die Primatenforschung ab den 1950er Jahren erweiterte sich das Wissen um nichtmenschliche Primaten erneut: Menschenaffen sind in der Lage eine Sprache zu erlernen (z.B. Taubstummensprache) und diese auch an ihre Artgenossen weiterzugeben. Abgesehen von diesen Sprachexperimenten in den USA erforschten Wissenschaftlerinnen wie Diane Fossey, Jane Goodall und Biruté Galdikas das Verhalten von Menschenaffen auch in ihren natürlichen Habitaten, was nicht nur in ihren Schriften dokumentiert wurde, sondern auch in Hollywood- und Dokumentarfilmen. In die Pop-Kultur hielten ebenfalls zahlreiche Affen Einzug, wie King Kong oder die Bewohner des Planeten der Affen.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: SoSe 2024