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Plautus, Amphitruo - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Lektüre Langtext
Veranstaltungsnummer 135307 Kurztext
Semester SoSe 2022 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Keine Übernahme Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits 3
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
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Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 10:00 bis 12:00 woch 19.04.2022 bis 19.07.2022        online via MS-Teams  
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Karanasiou, Argyri , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Amphitruo wurde wahrscheinlich bei den Ludi Megalenses aufgeführt und spielt auf die Einweihung des Tempels der Magna Mater 191 v. Chr. auf dem Palatin in Rom an, wie moralisierende Monologe über traditionell römische Tugenden bezüglich der Rolle von Mann und Frau in der Familie, die von äußeren frivolen Einflüssen bedroht wird, nahelegen (V. 648-54).
Die Handlung geht auf einen griechischen Mythos zurück, was äußerst unüblich für die Gattung der comoedia palliata ist. Im Prolog gibt Plautus (254 v. Chr. – 184 v. Chr.) selber den Sonderstatus dieser unkonventionellen Handlung preis, in der sowohl Götter als auch Sklaven auftreten, und bedient sich eines Neologismus, wenn er sein Werk explizit als eine „Tragikomödie“ bezeichnet (V. 59, 63).
Das Bühnenspiel bewegt sich an der Grenze zwischen Tragik und Komik, zwischen griechisch-hellenistischer und römischer Kultur sowie zwischen Bühnenillusion und sozialer Kritik. In dieser Verwechslungskomödie scheinen die Menschen den Göttern völlig ausgeliefert zu sein. Amphitruo, Alcmena und Sosia erweisen sich trotz der heiteren Situationskomik als tragische Figuren: der erstere, weil er –der Sieger der Eröffnung des Stückes- am Ende fast wahnsinnig wird, die zweite, weil sie nichts von dem Doppelspiel und der Intrige der Götter erfährt, der dritte, weil er sich seiner eigenen Identität nicht mehr sicher sein kann.
Der König von Theben, Amphitruo, und sein Sklave, Sosia, kehren von einer militärischen Expedition nach Theben zurück. Inzwischen verführt Jupiter -in der Gestalt Amphitruos- seine Ehefrau, Alcmena, ohne dass sie den Betrug durchschaut. Dabei soll Mercurius -in der Gestalt des Sosia- mehr Zeit für seinen Vater, Jupiter, gewinnen, indem er alle Beteiligten verwirrt und vom Hause fernhält. So schickt er den wahren Sosia weg; letzterer glaubt, dass er angeblich von sich selbst zusammengeprügelt worden ist. Kurz bevor der wahre Amphitruo nachhause kommt, verlässt Jupiter das Haus. Alcmena streitet mit ihrem Ehemann und ist bereit wegzugehen. Jupiter interveniert als deus ex machina und hält sie davon ab. Alcmena bringt bei einer wundersamen Entbindung Zwillinge, zwei Söhne, zur Welt; Jupiter erklärt Amphitruo, dass einer der Kinder Amphitruos Sohn, während das andere Jupiters Sohn, nämlich der Held Herkules, sei.
Die Beliebtheit dieses antiken Doppelgänger-Stoffes manifestiert sich in späteren genialen Theaterbearbeitungen wie Amphitryon von Molière (1668), Amphitryon von John Dryden (1690), Amphitryon von Heinrich von Kleist (1807), Amphitryon 38 von Jean Giraudoux (1929) und Amphitryon von Peter Hacks (1969).
 

Literatur

TEXT
Online:
1)   http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.02.0030
2)   https://www.thelatinlibrary.com/plautus/amphitruo.shtml
3)   http://www.intratext.com/IXT/LAT0172/_P4.HTM

ÜBERSETZUNGEN
Online:
1)   http://www.zeno.org/Literatur/M/Plautus,+Titus+Maccius/Kom%C3%B6die/Amphitryon/Prolog (deutsch)
2)   https://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.02.0092%3Aact%3D1%3Ascene%3Dprol (englisch)

Druck:
1)   Plautus Komödien, Bd. 1 Amphitruo, Asinaria, Aulularia, Wiss. Buchgess., Darmstadt 2008 (Klassische Philologie: PLAU 1 2150:1), (lateinisch/deutsch)
2)   Plautus, Amphitruo, übers. & hrsg. von Jürgen Blänsdorf, Reclam Verlag, 1986 (lateinisch/deutsch)
3)   David, Christenson, Plautus Four Plays. Casina, Amphitryon, Captivi, Pseudolus, Focus Calssical Library, Newburyport, Mass. 2008 (englisch)
4)   Wolfgang de Melo, Plautus: Amphitryon; The Comedy of Asses; The Pot of Gold; The Two Bacchises; The Captives. Loeb Classical Library 60. Cambridge, MA/London: Harvard University Press, 2011 (englisch)

KOMMENTAR
1)   Anne, Mahoney, Plautus, Amphitruo, text and commentary, Focus Publ.. Newburyport Mass. 2004
2)   David, Christenson, Plautus, Amphitruo, Cambridge Greek and Latin Calssics, 2000

SEKUNDÄRLITERATUR
1)   Tiffany M. Montgomery, Dating and Duality: Plautus’ Amphitruo in the Historical Context, Univ. of Texas, Austin 2016 (M.A.-Report, siehe unter: https://core.ac.uk/download/pdf/211344427.pdf )
2)   Eckard,.Lefèvre, Plautus Amphitruo zwischen Tragödie und Stegreifspiel, 1999
(Link zum Volltext: URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-opus-49235)
3)   Baier, Thomas (Hrsg.), Studien zu Plautus’ Amphitruo, (ScriptOralia;116), Narr Verlag, Tübingen 1999 (Klass. Philol.: BAIER 80-5)
4)   Virgilio, Masciadri, Die antike Verwechschlungskomödie: „Menaechmi“, „Amphitruo: und ihre Verwandschaft, (Teilw. zugl.: Zürich, Univ., Diss., 1993/94), M & P, Verl. für Wiss. und Forschung, (Drama. Beiheft;4), Stuttgart 1996 (Klass. Philolo.: MASCIAD 82-5)
5)   Ludwig, Braun, Keine griechischen Originale füt Amphitruo und Menaechmi ?, in: Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft. - Würzburg : Schöningh, S. 193-215
6)   Eckard Lefèvre, Maccus Vortit Barbare: vom tragischen Amphitryon zum tragikomischen Amphitruo,  Steiner Verlag, Wiesbaden 1982 (elektron. Ressource: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:25-opus-49253)

TEXTSTELLEN-LISTE
1) Prolog V. 1-25
2) Prolog  V. 26 - 49
3) Prolog V. 50 - 74
4) Prolog V. 75 - 99
5) Prolog V. 100 - 123
6) Prolog  V. 124 -152
7) Actus I, Szene 1, V.
8) Actus I, Szenen 1-2,  V. 441 - 463
9) Actus I, Szene 2, V. 464 - 490
10) Actus I, Szenen 2-3, V. 491 - 514
11) Actus II, Szene 2, V. 633 - 651
12) Actus III, Szene 1, V. 861 - 880
13) Actus V, Szene 1, V. 1053 - 1075
14) Actus V, Szenen 1-2, V. 1124 - 1146

Bemerkung

Der Kurs wird online angeboten. Bitte schreiben Sie sich auf Moodle ein!


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024