Kommentar |
Die möglichst ideale (›gerechte‹) Organisation des gesellschaftlichen Zusammenlebens wurde seit der europäischen Antike nicht nur von der Philosophie oder der politischen Theorie in hypothetischen Traktaten entworfen, sondern immer wieder sind auch gerade Gegenkonzepte zum jeweiligen ›Status Quo‹ in unterschiedlichen Künsten und Medien entwickelt worden: Sei es im Imaginationsraum der Fiktion, in Kunstwerken, Filmen oder Comics — oder gar in tatsächlichen (mal mehr, mal weniger erfolgreichen) lebensreformistischen Experimenten, in Architektur und Stadtplanung.
Das Seminar möchte diesem Phänomen anhand ausgewählter Stationen der europäischen Medien- und Kulturgeschichte nachspüren: Neben den dafür grundlegenden Schriften der europäischen Antike (Platon, Aristoteles) und wegweisenden Texten wie Thomas Morus’ namensgebender »Utopia« (1516) oder Tommaso Campanellas »La città del Sole« (1602) soll der Blick u.a. ebenso auf Ambrogio Lorenzettis Fresken in Siena (1338/39) oder das »Hameau de la Reine« in Versailles (1781) sowie auf aktuelle literarische und filmische Utopien und Dystopien gehen, in denen gesellschaftliche und ökonomische Systeme oder das post- und transhumane Zusammenleben radikal neu gedacht werden. |
Literatur |
Bitte diese beiden Ausgaben als Grundlagentexte bei einem (lokalen) Buchladen des Vertrauens kaufen:
Thomas Morus: Utopia. Lateinisch/Deutsch. Reclam, ISBN 9783150188750, 9.80 Euro.
Tommaso Campanella: Die Sonnenstadt. Reclam, ISBN 9783150185100, 4.40 Euro. |