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„Straßenkinder in Deutschland“ – abgesehen von der Frage nach dem richtigen Begriff, ist dieser Gedanke für viele eher irritierend. Aber es gibt sie. Auch wenn wir bei diesem Begriff doch zunächst an Länder wie Südafrika, Bolivien, Brasilien usw. denken – auch in Deutschland gibt es eine große Zahl von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich an einem Leben auf der Straße orientieren.
Was das Alter der Betroffenen angeht, so stößt man in Deutschland eher auf Jugendliche, nur selten auf Kinder unter 14 Jahren. Oft haben diese jungen Menschen eine lange „Jugendhilfekarriere“ hinter sich, wurden vernachlässigt oder entziehen sich bewusst. Generell sind für die Betreuung von Straßenkindern die örtlichen Jugendämter zuständig, die über ein breites Spektrum an Hilfen und Maßnahmen (Kontakt- und Beratungsstellen, Notschlafstellen, aber auch betreutes Wohnen oder intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung) verfügen.
Im März 2008 wurde das „Bündnis für Straßenkinder in Deutschland e.V.“ gegründet. Aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich in Frankfurt Einrichtungen zusammengeschlossen, die mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit dem Lebensmittelpunkt Straße arbeiten. Zu den Zielen des Bündnisses gehören Öffentlichkeitsarbeit imSinne der AdressatInnen, der fachliche Austausch der Projekte und Einrichtungen bzw. der Praktiker:innen, sowiedie Förderung der Koordination und die Etablierung einer Interessenvertretung.
Im Seminar wollen wir uns intensiv mit dem Thema „Straßenkinder in Deutschland“ befassen, wir werden aber auch in andere Länder blicken und uns div. Hilfsangebote ansehen. |