Kommentar |
Das Römische Reich war, zumindest nach Auffassung des Dichters Vergil, ein „imperium sine fine”, ein „Reich für die Ewigkeit”. Für alle Zeiten hätten die Götter den Römern die Weltherrschaft verliehen; ein Ende des Imperiums käme dem Ende der Welt gleich. Bekanntlich ist es anders gekommen, aber warum? Diese Frage stellt sich im Rahmen der Weltgeschichte häufiger: Warum ist das Reich der Achämeniden untergegangen, warum das seines Eroberers Alexander? Warum haben das byzantinische, das habsburgische, das spanische, das englische Imperium keinen Bestand gehabt? Wie steht es um China und die ehemalige Sowjetunion? Da es sich um ein althistorisches Oberseminar handelt, steht die theoretische Betrachtung des „Untergangs des (west)römischen Reiches” im Vordergrund unserer Seminararbeit. Aber die vergleichende Perspektive soll helfen, die verschiedenen Erklärungsansätze zu gewichten. Für die Teilnahme muss die Bereitschaft zur Lektüre anspruchsvoller theoretischer Texte vorausgesetzt werden; zudem sollten Grundkennisse in der Geschichte der Spätantike vorhanden sein. |
Literatur |
Alexander Demandt (Hrsg.), Das Ende der Weltreiche. Von den Persern bis zur Sowjetunion, München 1997; ders., Der Fall Roms. Die Auflösung des römischen Reiches im Urteil der Nachwelt, 2. erw. Auflage München 2014; Geir Lundestad (Hrsg.), The Fall of Great Powers, New York 1994; Ulrich Menzel, Die Ordnung der Welt, Frankfurt a.M. 2015; Joseph A. Tainter, The collapse of complex societies, Cambridge 1988; Arnold Toynbee, A Study of History, 10 Bd., London 1934-1954. |