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Selbstoptimierung. Kulturen der menschlichen Verbesserung (Deutschland, Frankreich, 18.-20. Jhd.) - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 136579 Kurztext
Semester SoSe 2022 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 20
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch/Französisch
Belegungsfrist WindhundWarte IK/DFS    28.01.2022 - 30.04.2022   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 14:00 bis 16:00 woch 12.04.2022 bis 19.07.2022  Gebäude E2 4 - Seminarraum 7         20
Gruppe :
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Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schlicht, Laurens , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

Eine Grundforderung, die an Menschen in sich dynamisierenden Arbeitswelten gestellt wird, ist, sich kontinuierlich an neue Herausforderungen anzupassen und sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit, ihren Fähigkeiten und ihrer Motivation für ihren Beruf einsetzen. Das Seminar fragt nach der Geschichte dieser Überzeugung und nach den Quellen, mit denen diese Geschichte geschrieben werden kann. Dabei werden drei Fragen ins Zentrum gestellt:

Erstens werden wir danach fragen, welche wissenschaftlichen Beschreibungen des Menschen seit etwa 1800 existierten, die nahelegten, dass die Menschen sich selbst verbessern könnten und sollten. Heutige Formen solcher wissenschaftlichen Beschreibungen finden sich etwa in der Ökonomie oder der Psychologie. Seit etwa 1800 haben sich vergleichbare humanwissenschaftlichen Wissensformen stark entwickelt und wurden besonders im Zuge der Diskussionen der Humanwissenschaften (sciences humaines, sciences de l’homme) während und nach der Französischen Revolution unter dem Stichwort „Perfektibilität“ weiterentwickelt. Wir werden danach fragen, in welcher Beziehung diese Wissensformen zu wechselnden politischen Kontexten standen.

Zweitens werden wir danach fragen, inwieweit sich die Angebote der Wissenschaften in Selbstpraktiken niedergeschlagen haben. Die Forderung nach der verbesserten Anpassung von Menschen an ihre Arbeits-, aber auch Lebenswelten führte seit 1800 zu differenzierten Praktiken der Selbstbefragung und der Optimierung von Körper und Geist. Im Seminar werden wir danach fragen, in welchen historischen Zeiträumen sich diese Praktiken verändert haben, in welchen Praxissystemen sie verankert waren und zu welchen Institutionalisierungen sie geführt haben.

Drittens wird das Seminar durchgehend die Frage nach den Folgen der Idee stellen, dass Menschen sich selbst optimieren könnten und sollten. Welche Auswirkungen hatte dies für die Neustrukturierung von sozialen Beziehungen und für die Art und Weise, wie Menschen sich selbst in Gesellschaft beschrieben haben? Welche Kritiker:innen der Forderung nach Selbstoptimierung traten auf und aus welchen Gründen haben sie diese Idee kritisiert?

Literatur

Boltanski, Luc, und Ève Chiapello. Le nouvel esprit du capitalisme. Paris: Gallimard, 2011.

Röcke, Anja. Soziologie der Selbstoptimierung. Berlin: Suhrkamp, 2021.

Sarasin, Philipp. Reizbare Maschinen: eine Geschichte des Körpers 1765–1914. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2001.

Rose, Nikolas. Governing the Soul: The Shaping of the Private Self. London/New York: Free Association Books, 1999.

Rose, Nikolas, und Peter Miller. Governing the Present. Cambridge: Polity Press, 2008.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024