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Muster-Hochschule
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Pest und Cholera im Schlaf: Traum und Krankheit - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 138645 Kurztext
Semester WiSe 2022/23 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mi. 14:00 bis 16:00 c.t. woch 26.10.2022 bis 08.02.2023  Gebäude B3 2 - Seminarraum 1.07        
Gruppe :
 
Zuordnung zu Einrichtungen
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (ehem. 4.5)
Inhalt
Kommentar

„Er war bereits auf dem Wege zur Besserung, als er sich seiner Träume erinnerte, die er im Fieber und Delirium gehabt hatte”: Raskolnikow, der Protagonist aus Fjodor Dostojewskis Roman Verbrechen und Strafe, ist eine von vielen Figuren in Literatur, Film, Musik und bildender Kunst, deren Träume von Krankheitserfahrungen beeinflusst sind. Sie träumen wie Raskolnikow im Zustand der Krankheit, tauchen wie Gustav Aschenbach in Thomas Manns Tod in Venedig in Träume über Krankheiten ein oder versuchen, so die Festgesellschaft in Edgar Allan Poes The Masque of the Red Death, durch die Flucht in eine utopische Traumwelt einer Seuche zu entkommen. Bilder und Wissen der Träume vermitteln dabei Bilder und Wissen über Krankheiten. Von Interesse sind z.B. die visuellen und akustischen Eindrücke, in denen sich das Erleben von Krankheit im Traum niederschlägt. Ebenso spielt das Verhältnis von Individuum und Kollektiv eine Rolle für Krankheitsträume. Sie verarbeiten zum einen individuelle Erfahrungen mit psychischen und physischen Erkrankungszuständen und tragen zum anderen gerade im Hinblick auf Seuchen auch die Vielstimmigkeit einer ganzen Menge mit sich. 

In der Übung werden wir gemeinsam das narratologische und ästhetische Potential einer Auseinandersetzung mit Traum und Krankheit in den Blick nehmen. Beginnen werden wir mit einer Einführung in das Erzählen über Träume einerseits und die literarische Reflexion von Krankheit andererseits. Auf dieser Grundlage werden wir gemeinsam Beispiele verschiedenen Epochen entdecken. Dabei soll auch danach gefragt werden, wie sich die Gestaltung von träumenden Kranken und Träumen über Krankheit im Laufe der Literaturgeschichte wandelt und welche Unterschiede zwischen Sprach- und Kulturräumen in den Werken zutage treten. Ein besonderer Fokus wird außerdem auf den Möglichkeiten der medialen Realisierung und des Medientransfers liegen: Wie kann ein und derselbe ,Seuchentraum‘ vom Text in eine Graphic Novel und einen Film überführt werden? Welche spezifischen Verfahren der Inszenierung von Traum und Krankheit sind kennzeichnend für Text, Film oder bildende Kunst?

Die behandelte Literatur wird in Form eines Readers online bereitgestellt.

Literatur

Vorläufige Liste der (in Auszügen) behandelten Texte und Filme:

Boccaccio, Giovanni: Decameron (1349-1353).

Hoffmann, E.T.A.: Nußknacker und Mausekönig (1816).

Manzoni, Alessandro: I Promessi Sposi (1827).

Poe, Edgar Allan: The Masque of the Red Death (1842).

Dostojewski, Fjodor: Verbrechen und Strafe (1866).

Stoker, Bram: Dracula (1897).

Mann, Thomas: Der Tod in Venedig (1911).

Mann, Thomas: Der Zauberberg (1924).

Visconti, Luigi: Morte a Venezia (1971).

Kuhlendahl, Susanne: Der Tod in Venedig (2019).

Bemerkung

Nota bene: 
Der Kurs kann entweder in den Bachelor EuLit/Europawissenschaft oder in den Optionalbereich eingebracht werden. Eine Doppelbelegung ist nicht möglich. 


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: SoSe 2024