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Zukünfte ausgraben. Literatur als Archiv verhinderter Alternativen - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 138770 Kurztext
Semester WiSe 2022/23 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 20
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Di. 10:00 bis 12:00 woch Gebäude C5 3 - Seminarraum 0.23        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Exner, Isabel , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

Die zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts waren geprägt von gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Krisen. Aus der Rückschau sind sie vor allem wahrnehmbar als eine Zeit, die die kommenden Katastrophen nicht verhindern konnte: im Fall Spaniens, den Bürgerkrieg (1936-39), sowie die folgende franquistische Diktatur. Gleichzeitig waren die kulturellen und gesellschaftlichen Umbrüche des período de entreguerras aber auch eine Zeit der hochfliegenden Träume und utopischen Hoffnungen. In Spanien wurde nicht nur die Zweite Republik mit einer der modernsten Verfassungen Europas gegründet, die progressive Sozial- und Geschlechterpolitiken in Gang brachte. Im Jahr 1936 ereignete sich – etwas weniger bekannt – in Teilen des Landes auch eine (kurzlebige) soziale Revolution, die von der anarchistischen Arbeiter:innen-Bewegung getragen wurde. Und das künstlerische Feld explodierte geradezu in einer kreativen Vielfalt von ästhetischen Entwürfen, derentwegen die Zeit auch als Edad de Plata der spanischen Literatur bezeichnet wird.
Wir wollen uns im Seminar Texten aus der Zeit der zweiten Republik und der spanischen Revolution widmen, die vor dem Ende des Bürgerkrieges verfasst wurden, und in denen Präfigurationen von ‚anderen Zukünften‘ fassbar werden.
In Bezug auf den spanischen Bürgerkrieg gibt es eine anhaltende Notwendigkeit, die Toten zu betrauern und auf die gewaltsamen historischen Traumata Bezug zu nehmen, die lange beschwiegen wurden. Aber auch jene Optimismen und uneingelösten Versprechen, die von der Gewaltgeschichte enttäuscht oder zum Schweigen gebracht wurden, können als „Funken der Hoffnung” (Benjamin) in die Gegenwart blitzen. Wir wollen in den Archiven des Utopischen nach dem ‚Unabgegoltenem‘ suchen, das hinter den Gewaltkatastrophen des 20. Jahrhunderts zurückgeblieben ist, und anhand ausgewählter, intensiver Einzeltextanalysen Spuren legen zum Verständnis nicht nur „dessen, was Spanien in seiner komplexen historischen Realität gewesen ist", sondern auch „dessen, was es hätte werden können” (Hofmann, Tous, Tietz).
Zum Programm gehören vor allem die (anarchistische) Zeitschriftenliteratur der Zeit und Texte der Avantgarde, sowie Literatur von Frauen (Mujeres Libres, Las Sinsombrero), welche besonders stark von den 'Verschüttungen' durch Diktatur und Exil betroffen war. Ziel ist es dabei auch, literaturwissenschaftliche Grundlagen der Analyse von Texten verschiedener Genres zu vertiefen, die kritische, zeithistorische Reflexion von Literatur zu üben, sowie nach den Charakteristika, Problematiken und Potentialen des ‚Utopischen‘ als Modellierung unrealisierter, alternativer Möglichkeiten des Zusammenlebens zu fragen.

Literatur

Die für die Sitzungen verbindlich zu lesenden Texte werden von der Dozentin als elektronischer Reader zur Verfügung gestellt.

Zum Einlesen und vorab Blättern:
Asholt, Wolfgang/Fähnders, Walter/Reinecke, Rüdiger (Hg.), Uptherepublic. Literatur und Medien im Spanischen Krieg (1936–1939). Bielefeld 2006
Baxmeyer, Martin: Amparo Poch y Gascón: Biographie und Erzählungen aus der spanischen Revolution, Heidelberg 2018.
Ackelsberg, Martha: Mujeres Libres. El anarquismo y la lucha por la emancipación de las mujeres, Barcelona 2000.

Bemerkung

Die Veranstaltung findet in Präsenz statt und wird zusätzlich durch MS Teams unterstützt. Aufgrund der Energiespar-Regelungen werden die Sitzungen am 20.12.2022 sowie am 3.1.2023 digital stattfinden.

Bitte rufen Sie regelmäßig Ihre Uni-E-Mail-Adresse ab, über die zu Beginn des Semesters weitere Informationen zum Seminarablauf verschickt werden.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: SoSe 2024