(Re)Viviendo la Guerra Civil y el Franquismo en el cómic - Einzelansicht

Das Comic, ein ursprünglich der leichten Unterhaltung und Karikatur gewidmetes Genre, und Spaniens traumabehaftete Vergangenheit – wie passt dies zusammen? Mit dieser Frage befasst sich dieses Seminar. Dabei wird unsere Aufmerksamkeit einem überraschenden Phänomen in der spanischen Literatur gelten: Während der Boom der Memoria-Romane seinen Höhepunkt um das Jahr 2000 erreichte, finden sich im spanischen Comic gerade in den letzten 15 Jahren zahlreiche neue Bände, die sich mit dem Vergangenen und seiner heutigen Bewertung auseinandersetzen. Tendenz steigend.

Zum Seminaraufbau:

Einleitend führen wir uns zunächst die Geschichte des Genres in Spanien vor Augen und befassen uns mit den grundlegenden Methoden der Text- oder Bild-Analyse bzw. dem Zusammenspiel der beiden semiotischen Ausdrucksformen in der sog. novela gráfica.

Im Hauptteil setzen die TN eigene Schwerpunkte. Zur Auswahl stehende Themen sind die Inszenierung transgenerationeller Memoria wie in Los surcos del azar (2013/ erweitert 2019) von Paco Roca oder in Antonio Altarribas El arte de volar (2009). Diktatur und Migration stehen im Zentrum von Tante Wussi (2015), der spanisch-deutschen Koproduktion von Katrin Bacher und Tyto Alba, und in El ángel de la retirada (2005) von Serguei Dounovetz und Roca. Weiblichen Widerstand in Kindheit und Jugend beleuchten wiederum Denis Lapière und Ricard Efa in Sola! (2018) sowie der außergewöhnlich virtuos gestaltete Band Verdad (2020) von Lorena Canottiere. Und nicht zuletzt lässt sich ein sehr produktiver Kontrast zwischen ‘klassischer’ (Comic-)Bildgebung und tiefgreifender metafiktionaler / historischer Reflektion in Espacios en blanco (2017) von Miguel Francisco (dem Zeichner des Angry-Birds-Computerspiels) untersuchen. Die faszinierende Vielfalt der Zugänge, die bei jede/r/m Zeicher/in zu einem dezidiert eigenen Stil führt, dehnt schließlich bis hin zu einer mehrfach fiktionalisierten Memoria-Inszenierung in Ardalén des Galiziers Miguelanxo Prado (³2014) oder dem Versuch, das Thema in humoristischer Weise anzugehen: Picasso en la guerra civil (2018) von Daniel Torres.

Abschließend werden wir die Frage diskutieren, welchen Wert der Einsatz von Memoria-Comics im spanischen Literaturunterricht haben könnte und uns mit der Vorbereitung der Haus- oder Abschlussarbeiten befassen.

Eine Sammlung spanischsprachiger Memoria-Comics befindet sich derzeit im Aufbau. Mitte Oktober Semsterbeginn werden etwa 40 Bände in einem Sonerberieich der IB Romanistik sowie im Handapparat des Seminars für Sie bereitgestellt sein. Schauen Sie doch schon vor Semesterstart hinein!

Eine umfangreiche Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur wird Ihnen zu Semsteranfang zur Verfügung gestellt.

(Nicht nur) für die Seminararbeit ist dringend zur Anschaffung empfohlen:

Katrin Bacher/ Tyto Alba (2015): Tante Wussi [versión española!]. Bilbao: Astiberri.

Paco Roca (⁴2022): Los surcos del azar [2013/2019]. Bilbao: Astiberri.

ECTS/CP (Verwendete Abkürzungen: PL= Prüfungsleistung, SL= Studienleistung)

Lehramt Spanisch, 2010 (LAG S LW 2): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Lehramt Spanisch, 2010 (LAG S SLK): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Bachelor-Hauptfach Romanistik - Spanisch, 2010 (BA S LW 2): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Bachelor-Wahlpflichtfach EuLit - Spanischsprachige Literatur und Kultur: 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Hauptfach Romanistik - Spanisch, 2010 (MA S LKM): 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Hauptfach Romanistik - Spanisch, 2010 (MA S F): 7, PL= unbenotetes Exposé zur Masterarbeit

Master-Nebenfach Romanistik - Spanisch, 2010 (MA S LKM): 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)