Kommentar |
Die Kreuzzüge sind eine spannende Phase in der Begegnungs- und Konfliktgeschichte von Orient und Okzident. Gerade der Erste Kreuzzug, der so viel mehr war als nur ein Kriegszug gegen die Muslime im Heiligen Land, veranlasste die zeitgenössischen Chronisten und späteren Historiker zu zahlreichen unterschiedlichen Interpretationsansätzen, die das ebenso religiös wie wirtschaftlich motivierte Massenphänomen erklären sollten. Im Gefolge des Ersten Kreuzzuges gründeten mitziehende europäische Fürsten vier Kreuzfahrerherrschaften im Vorderen Orient: die Grafschaft Edessa, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Tripolis und das Königreich Jerusalem. Während Edessa bereits 1144 wieder an die Muslime verloren ging, konnten sich die drei anderen Herrschaften bis zum Fall von Akkon 1291 mit wechselndem Erfolg in der feindlichen Umwelt behaupten. Das Seminar wird schwerpunktmäßig den Ersten Kreuzzug, seine Hintergründe und Ergebnisse sowie die Entstehungsphase der Kreuzfahrerherrschaften im Vorderen Orient in den Blick nehmen. |