Kommentar |
Peter L. Berger hat vor über 50 Jahren formuliert: „Der Soziologe ist jemand, der die Gesellschaft verstehen will, […] Was treiben die Menschen hier miteinander? In welchen Beziehungen stehen sie zueinander? Wie sind diese Beziehungen institutionell festgelegt? Und welche Kollektivvorstellungen beherrschen Menschen und Einrichtungen?” (ders.: Einladung zur Soziologie. München 41973, S. 26 + 29)
Einen solchen soziologischen Blick kann man auch in Richtung von Religionsgemeinschaften werfen, etwa um zu verstehen, „wie sich Religion und Gesellschaft wechselseitig durchdringen und so spezifische Institutionen, Werte und Verhaltensweisen hervorbringen.” (Joachim Matthes: Religion und Gesellschaft. Reinbeck 1967, S. 11)
Auf diesen Verstehensweg haben sich namhafte Soziologen gemacht und sehr wirkmächtige Thesen zur Entwicklung und Gestalt des Christentums in unterschiedlichen historischen Situationen formuliert. Ein paar davon wollen wir uns in dieser Übung/diesem Seminar anschauen und hinsichtlich ihrer Plausibilität diskutieren. So werden wir u.a. Gedanken von Karl Marx, Max Weber, Emile Durkheim und Niklas Luhmann studieren und uns am Ende auch die „brandaktuelle” Untersuchung zur Kirchenmitgliedschaft anschauen können, deren Zusammenfassung im November veröffentlicht werden soll.
Im Lehramtsstudiengang LS 1+2 ist die Veranstaltung dem Modul "Europäische Kirchen- und Religionsgeschichte" als Übung zugeordnet. In anderen Studiengängen und Modulen ist die Veranstaltung ein Seminar mit Studienleistung (Referat). Der unterschiedliche Arbeitsaufwand wird bei der Durchführung des Seminars berücksichtigt. |