Kommentar |
Die Lehrveranstaltung erkundet Materialgebräuche in der bildenden Kunst, die auf die Verwendung und ästhetische Verwandlung von alltäglichen Stoffen und (Abfall-) Produkten abzielen. Wir verfolgen verschiedene Strategien der Wiederverwertung von der 'Ersten Moderne' um 1900 über den 'Nouveau Réalisme', Fluxus und die Pop Art der 1960er Jahre, bis zu dezidiert konsumkritisch und ökologisch fundierten Projekten des späten 20. Jahrhunderts. Eine zweite Perspektive nimmt Positionen des 'Globalen Südens' in den Blick, wie den brasilianischen Neoconcretismo oder die besonders in West- und Zentralafrika aktive Szene künstlerischer 'wastepreneurs'. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, jenseits griffiger Slogans ("from trash to treasure") Kriterien für ein nachhaltiges Ressourcenbewusstsein in der zeitgenössischen 'Kunstproduktion' zu entwickeln.
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Literatur |
- Monika Wagner: Das Material der Kunst: eine andere Geschichte der Moderne, München, 2001.
- Monika Wagner, Dietmar Rübel, Sebastian Hackenschmidt (Hgg.): Lexikon des künstlerischen Materials: Werkstoffe der modernen Kunst von Abfall bis Zinn, München 2010.
- Christiane Lewe, Tim Othold, Nicolas Oxen (Hgg.): Müll - interdisziplinäre Perspektiven auf das Übrig-Gebliebene, Bielefeld 2016.
- Déborah Laks: Des déchets pour mémoire: l'utilisation de matériaux de récupération par les nouveaux réalistes (1955-1975), Dijon 2017.
- Caren Irr (Hg.): Life in plastic: artistic responses to petromodernity, Minneapolis, London 2021.
- Amanda Boetzkes: Plastic capitalism: contemporary art and the drive to waste, Cambridge (Mass.), London 2019.
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