Kurzkommentar |
"Patientenautonomie und Patientenwille sind gegenwärtig zentrale Schlagworte der politischen Debatte um die Gesetzesvorlagen zum "selbstbestimmten Sterben". Aber wie frei kann unser Wille eigentlich sein - vor allem in Notlagen? Das wirft sehr grundsätzliche philosophische Fragen auf: Können wir tatsächlich tun, was wir wollen? Sind wir auch frei zu wollen, was wir wollen? Und können wir überhaupt erkennen, was wir wollen? Die Frage nach der Willens(un)freiheit ist aber nicht nur für die praktische Ethik und für die Frage juristischer Verantwortung fundamental, sie hat auch die Theologie über Jahrhunderte beschäftigt. Hat der Mensch die Freiheit, sich für das Gute zu entscheiden? Liegt dann Heil und Unheil letztlich in seiner eigenen Entscheidung? Oder ist er ganz und gar auf Gnade Gottes angewiesen? Aber was würde das wiederum für die Frage der Verantwortung und der Ethikbegründung bedeuten?
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